Riesentheater um OB-Albträume
Im Puppenstück der Grünen wird Investor Wagener zum Leibhaftigen.
Albträume der schlimmsten Art haben die Krefelder Bündnis-Grünen ihrem Obermeyer beschert. Im Puppenstück zum politischen Aschermittwoch hatte die tönerne Miniversion von Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer gestern einiges zu erleiden. Der Grund war der Neue im handgefertigten Ensemble: Gerald Wagener. Der Unternehmer, der auf dem Theaterplatz eine neue Veranstaltungshalle mit Hotel bauen wollte, uneins mit der Stadtverwaltung über die Notwendigkeit einer europaweiten Ausschreibung war und die Pläne gerade zurückzog — hat jetzt einen kleinen Zwilling.
Und der suchte vor 80 gut unterhaltenden Zuschauern in der „Kulisse“ in der Fabrik Heeder den Obermeyer mit Drohungen aller Art heim: Er werde nicht nur die Halle doch noch bauen, wenn er den richtigen Platz dafür finde, „alleine, um den Planungsdezernenten zu ärgern“. Sondern auch die Fischelner Bürgerschützen auf Rheuti (die Puppenversion von Philibert Reuters, CDU) und Blondi (Marc Blondin, CDU) hetzen. Er fordert, dass Krefeld wieder mit C geschrieben und der Theaterplatz in Franz-Josef-Strauß-, besser noch: Wladimir-Putin-Platz, umbenannt wird. Wilfrid Fabel soll OB-Kandidat, der kommunale Ordnungsdienst bewaffnet und eine Mauer um Krefeld errichtet werden.
Nach einem auf Obermeyer, „Grün ist die Heidi“ (Heidi Matthias), Privatvorstaat (Joachim C. Heitmann, FDP), Little Big Ben (Benedikt Winzen, SPD) und „die Rote Socke von den Linken“ umgedichteten Schlaflied und einem abgewandelten „Über den Wolken“, in dem Marihuana aus der Partnerstadt Venlo die Stimmung hebt, plagen den OB im Schlaf weitere Sorgen. Bello Butz, der Hund gewordene Hans Butzen (Bezirksvorsteher Hüls, SPD und auch im Saal), gibt laut, dass die Hülser dem britischen Brexit-Vorbild folgen wollen: „Hülxit jetzt“ skandieren die Abtrünnigen, die „raus aus Krefeld“ wollen. Mit deren eigenen Biowaffen wehren sich Bello Butz und Obermeyer — sie werfen Porree, also Breetlook, und gewinnen. Der OB schnarcht selig weiter.
Nicht lang: Die grüne Heidi will Haie grillen — Immobilienhaie, die Schrotthäuser in Krefeld verrotten lassen. Und Privatvorstaat hat im Albtraum Haus Lange und Haus Esters an einen chinesischen Investor verkauft, um den städtischen Haushalt zu retten, und würde gerne noch das Seidenweberhaus . . .. „Ach, nee, das will ja kein seriöser Investor haben.“