Ringe sorgen für Zufriedenheit

Die Bilanz zum Ausbau fällt für Abteilungsleiter Martin Lothmann „richtig gut“ aus.

Krefeld. Viktor Furth ist begeistert. Der Wirt vom Nordbahnhof legt die Hand ans Ohr und fragt: „Hören Sie noch was?“ Er meint den Straßenlärm vom runderneuerten Ring. Seit hier der Flüsterasphalt eingebaut wurde, hat sich der Dezibel-Pegel zwischen drei und sechs Prozent gesenkt.

„Gehört oder gefühlt sind dies aber rund 50 Prozent“, erklärt Martin Lothmann, Leiter der Abteilung Straßenbau im Fachbereich Tiefbau der Stadt. Der 57-jährige Straßenexperte bilanziert bei einer Rundfahrt mit der WZ die Erfahrungen im Ausbau der Ringe zwischen Tannenstraße/Hagerweg bis zur Hülser Straße als „richtig gut“.

Das betreffe auch die Finanzen. Von ursprünglich geplanten drei Millionen Euro seien fast eine Million Euro übrig geblieben. Mit dieser Summe wurde die Blumentalstraße ab Ring bis zur Hülser Straße saniert.

Als Ursache sieht der bekennnende Hülser die Flaute in der Baubranche zum Zeitpunkt der Ausschreibung vor rund zwei Jahren. „Die Firmen haben um jeden Auftrag gekämpft und sind auch bei den Preisen weit nach unten gegangen.“ Jetzt zögen die Preise wieder deutlich an. Ein Zeichen dafür, dass es auch in diesem Bereich wieder aufwärts gehe.

Keineswegs abwärts ging es beim Gastwirt Furth während des Ausbaus der Ringe im vergangenen Jahr. „Das hat alles hervorragend funktioniert“, sagt er. Alle getroffenen Absprachen mit der Verwaltung seien eingehalten worden. Wochenendregelungen, Umleitungen oder Ausschilderung und viele andere Dinge seien unbürokratisch umgesetzt worden.

Furth: „Meine ursprünglichen Befürchtungen haben sich nicht bestätigt.“ Eine optische Bereicherung seien auch die neuen Leuchten, die den Ring deutlich aufwerteten.

Einziger Wermutstropfen im Ringe-Projekt sei der westliche Abschnitt zwischen Westpark- und St. Töniser Straße. Die ausführende Firma hat den Quer-Neigungswinkel der Straße ungenügend ausgeführt. „Statt 2,5 Prozent sind es jetzt teilweise null Prozent“, schimpft Lothmann.

Weil das Regenwasser damit nur ungenügend ablaufen könne und die Gefahr des Aquaplaning mit sich bringe, hätte man dort Tempo 30 einrichten müssen. Die Firma müsse aber für den Fehler geradestehen und auf dem rund 400 Meter langen Abschnitt nacharbeiten, betont der Bauingenieur.

„Am Mittwoch beginnen wir mit dem weiteren Ausbau des Nassauerringes vom Breiten Dyk bis zur Moerser Straße“, blickt Martin Lothmann nach vorne. Auch dort wird stadtauswärts mit der Verlegung von Flüsterasphalt auf einer Fläche von über 10 000 Quadratmetern begonnen. Kosten: 300 000 Euro. Die ausführende Firma aus Übach-Palenberg rechnet mit einer Bauzeit von rund drei Wochen.