Denkmal Ringen um Zukunft von Schirmhaus Schnitzler
Nächste Woche findet das Treffen mit den Eigentümern des Schwanenmarktes statt.
Krefeld. Nächste Woche treffen sich Beigeordneter Martin Linne und Investor Pinchas Schapira erneut zum Gespräch. Etwa sechs Wochen nach dem letzten. Gemeinsam wird hinter verschlossenen Türen an den Plänen für die Erweiterung des Schwanenmarktes gefeilt, nachdem es vonseiten des Gestaltungsrates vor allem Einwände an dem geplanten Parkhaus an der Evertsstraße gegeben hatte. Doch auch die Zukunft des früheren „Schirmhaus Schnitzler“ an der Hochstraße ist noch nicht geklärt. „Ein Gutachten empfiehlt, es zu behalten und zu nutzen, das andere Gutachten sagt, das ginge nicht“, erklärt Linne den derzeitigen Stand.
1978 hatte der Besitzer von Schirm-Schnitzler den damaligen Inhabern des benachbarten Modegeschäftes Greve das nur knapp drei Meter breite Nachbarhaus zum Verkauf angeboten. Franz-Joseph Greve überlegte nicht lange und kaufte es. 1990 feierte das Schirmgeschäft, in einem der schönsten und originellsten Geschäftshäuser der Innenstadt, das 125-jährige. Bis zum Verkauf und der Geschäftsaufgabe von Mode Greve zum Ende des Jahres 2015 zeugte „Schirm-Schnitzler“ von der einstigen modischen Eleganz der Samt- und Seidenstadt. Seither steht es leer.
Für die Untere Denkmalpflege ist das Schirmhaus in Gänze denkmalrelevant. Nur noch ganz wenige Häuser in der Innenstadt zeugen vom gemeinsamen Arbeiten und Wohnen unter einem Dach im 19. Jahrhundert. Die edle, hölzerne Ladeneinrichtung ist weitestgehend erhalten.
Laut Investor sei es aber bautechnisch unmöglich, das verwinkelte Gebäude in den Neubau zu integrieren. Das schmale Haus verband in der Vergangenheit auf seinen verschiedenen Ebenen den Verkauf im Erdgeschoss, eine Werkstatt im ersten Obergeschoss und darüber Wohnraum. Die Original-Treppe ist schmal und steil. Brandschutz ist nicht gegeben.
Während in Paris oder Berlin etliche solcher historischen Gebäude als Choccolaterie, Kaffeerösterei oder Design-Lädchen einen Fortbestand haben, ist die Zukunft des Hauses in Krefeld ungewiss. „Es gibt unterschiedliche Auffassungen, wie damit umzugehen ist. Wenn wir nicht zu einem Kompromiss kommen, werden wir eine richterliche Entscheidung anstreben“, sagt Linne. Aber soweit sei man noch nicht. Linne hofft auf eine Lösung.