Laufen Seidenraupen trotzen Corona
Hüls · Der Seidenraupen Cross-Lauf um den Hülser Berg findet statt. Zum achten Mal.
Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. Die Liste der Vorschriften ist lang, einige Dinge sind der Corona-Schutzverordnung zum Opfer gefallen. Und dennoch: Der Seidenraupen Cross-Lauf findet statt. Zum achten Mal. Auch in diesem Jahr.
„Diesmal wird vieles anders“, sagt der Vorsitzende, Manuel Kölker und fügt an: „Wir wollten aber nicht den Kopf in den Sand stecken und haben einen Weg gesucht, wie wir es umsetzen können.“ Bis auf einzelne Ausnahmen sind nahezu alle Lauf-Veranstaltungen im Umland abgesagt worden. Lange hatte auch Kölker und sein Team hin und her überlegt. Vor einem halben Jahr, in der Corona-Hochphase, entschied man sich dazu, die Planungen in Ruhe angehen zu lassen. Im August fiel dann die Entscheidung: Der Seidenraupen Cross-Lauf 2020 soll stattfinden. „Die breite Mehrheit war schlussendlich dafür. Es gab auch einige, die sich dabei nicht so wohlfühlten, aber da haben wir dann die eigentliche Pflicht zur Mithilfe etwas gelockert“, erklärt Kölker.
Für die Läufer ändert sich auf der Strecke nur wenig. Erneut gibt es eine kurze Strecke über 6,6 Kilometer und eine lange über satte 16 Kilometer. Start- und Zielpunkt ist der Sportplatz am Hölschen Dyk, die Strecke verläuft quer durch das Hülser Bruch. Dabei starten die Läufer in einzelnen Gruppen. Auf die Party danach muss in diesem Jahr jedoch verzichtet werden. Eine Siegerehrung kann es ebenso wenig geben, wie die sonst so traditionelle Tombola. Statt einer frischen Kuchentheke besteht das Nahrungsangebot diesmal nur aus verpackten Müsliriegeln. Und dennoch ist der Aufwand für das Orga-Team nicht geringer. Im Gegenteil. Kölker: „Wir müssen Listen zur Nachverfolgung führen, den Ein- und Ausgang kennzeichnen, alles mit Flatterband absperren. Es gibt eine Maskenpflicht bis zum Start. Das sind alles viele Dinge, die man auch während des Laufes beachten muss.“
Doch sowohl die Seidenraupen als auch die Läufer nehmen das in Kauf, honorieren den Aufwand. Denn viele Läufer sind laut Kölker „richtig heiß auf einen Wettkampf“. Eine Woche vor dem Start haben sich bereits 334 Teilnehmer angemeldet. Viele von ihnen kommen aus dem Umland: „Wir haben wieder Leute dabei aus dem gesamten Ruhrgebiet, dem Emsland oder aus dem Gebiet rund um Köln. In NRW ist der Lauf mittlerweile eine feste Instanz. Da sind wir natürlich schon ein wenig stolz drauf“, sagt Kölker. Vor rund acht Jahren gründeten sich die Seidenraupen Krefeld aus einer Schnapsidee heraus. Zusammen mit seinem Kumpel Hendrik Hahn nahm Kölker an einem Wettbewerb teil. Einzig der Teamname fehlte noch und so kam das Duo auf die Seidenraupen. Wenig später war die Idee geboren auch im heimischen Gebiet mal ein Wettkampf auszurichten. Aus 100 Teilnehmer wurden schnell 200, 300 und in den letzten drei Jahren sogar an die 500 Läufer. Im Corona-Jahr 2020 wird es nun, wenn auch unter anderen Umständen, zur achten Auflage kommen. Aber: Besondere Zeiten erfordern eben besondere Maßnahmen.
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