Seidenweberhaus: Sanierung oder Abbruch?

Eine Bürgerbefragung ist in Sicht.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Ein Abriss des Seidenweberhauses wäre technisch möglich. Das hat Planungsdezernent Martin Linne in der Ratssitzung bestätigt. Anlass war eine Anfrage der SPD zum Sachstand. Angesichts der hohen Sanierungskosten schwelt seit langem ein Streit unter den Politikern, ob das Gebäude aus den 1970er-Jahren abgerissen oder saniert werden soll.

Die Verwaltung will dazu eine Entscheidungsgrundlage mit Kosten und technischen Voraussetzungen für beide Alternativen erstellen. Dies wird aber angesichts der Fülle der Aufgaben im Fachbereich Planung noch einige Zeit dauern. Linne sagte aber zu, dass man die Fakten möglichst noch in diesem Jahr vorlegen will.

Fest stehe aber schon jetzt, dass die Tiefgarage unter dem Platz nicht aufschwimmen würde, wenn man das Haus abreißt. Das Gewicht der Bodenplatte sei ausreichend, um das zu verhinder, erläuterte Linne.

Zu einem Abriss tendiert allerdings derzeit nur die SPD. Die anderen Parteien sind entweder dagegen, oder sie haben sich noch keine abschließende Meinung gebildet, wollen erst das Gutachten abwarten.

Einig ist man sich immerhin darüber, dass Krefeld eine solche Veranstaltungshalle in der Innenstadt braucht. Das sieht auch Oberbürgermeister Gregor Kathstede so. Der könnte sich vorstellen, eine Bürgerbefragung zum Thema durchzuführen, allerdings erst dann, wenn klar ist, was Sanierung oder Abbruch kosten würden. Für diese Vorgehensweise kann sich auch die SPD erwärmen.

Denn an der finanziellen Frage sind bislang alle Um- und Neubaupläne gescheitert. Kathstede berichtete über regelmäßige Anfragen von Investoren, die auf dem Theaterplatz ein kombiniertes Hotel- und Veranstaltungsgebäude errichten wollen. Aber alle spekulierten auf die finanzielle Unterstützung der Stadt, so der Verwaltungschef.