Überblick So lief die Silvesternacht in Krefeld
Krefeld · Nach ersten Angaben der Polizei verlief die Silvesternacht in Krefeld vergleichsweise ruhig. Trotzdem kam es zu mehreren Einsätzen. Ein Überblick.
Feuerwerk, soweit das Auge reicht. Die Krefelder und Krefelderinnen haben das neue Jahr mit viel Pyrotechnik begrüßt. Besonders auf den Wällen und rund um den Hauptbahnhof waren hunderte Menschen gegen 0 Uhr auf der Straße um 2024 gemeinsam zu begrüßen und zu feiern. Und eines vorweg: Obwohl zumindest gefühlt deutlich mehr Feuerwerkskörper als in den vergangenen Jahren abgefeuert wurden, blieb es in der Seidenstadt verhältnismäßig ruhig.
Für die Krefelder Einsatzkräfte ist die Silvesternacht, so wie auch in den meisten anderen Städten, eine der arbeitsintensivsten des Jahres. Bereits im Vorfeld werden viele Strukturen hochgefahren, um auf die höhere Anzahl an Einsätzen vorbereitet zu sein. So bekam die Berufsfeuerwehr Unterstützung durch die Freiwillige Feuerwehren, welche fast alle mit einer Besatzung auf ihren Wachen bereitstanden, sowie dem Grundausbildungslehrgang der Feuerwehr Krefeld, welcher ein weiteres Löschfahrzeug auf der Hauptfeuerwache besetzte.
Erneuter Hot-Spot rund um den Hauptbahnhof in Krefeld
Einige wenige Kleinfeuer wurden durch die Einsatzkräfte bereits vor Mitternacht gelöscht. Auch die Krefelder Polizei und das Ordnungsamt zeigten erhöhte Präsenz mit starken Kräften im Stadtgebiet und rund um die Feuerwerksverbotszonen, wie dem Zoo zum Beispiel. Einige Krefelder konnten es aber scheinbar nicht bis Mitternacht aushalten, um die ersten Böller zu zünden und so waren bereits ab dem späten Silvester-Nachmittag durchgehend kleinere und größere Detonationen von Böllern in der Stadt zu hören.
Gegen halb zwölf zeichnete sich ab, dass der Bereich rund um den Hauptbahnhof und das Hansa-Haus wieder ein Hot-Spot wird. Hunderte Menschen, viele junge Männer, aber auch Familien mit teils noch kleinen Kindern, kamen hier zusammen. Bereits im vergangenen Jahr kam es an dieser Stelle zu unschönen Szenen, als vor allem junge Männer die Raketen aus ihren Händen abfeuerten und Feuerwerkskörper in den Menschengruppen explodierten. Auch an diesem Silvester kam es wieder zu ähnlichen Szenen mit rund 250 beteiligten Personen. Auch eine Schreckschusswaffe sei mehrfach abgefeuert worden, hieß es. Ordnungsamt und Polizei rückten mit einer erhöhten Anzahl von Einsatzkräften aus. Mit ihrem Eintreffen beruhigte sich die Situation. Die Polizisten konnten keine Person mit einer Waffe feststellen.
Auch den Straßenverkehr hatten die Beamten im Blick. So wurden neben Fahrzeugkontrollen in der Innenstadt auch an den Ein- und Ausfahrtsstraßen immer wieder Kontrollen durchgeführt. „Wir haben erstaunlicherweise keine Alkoholfahrten feststellen können.“ So ein Sprecher der Polizei am Neujahrstag.
Silvesternacht 23/24 in Krefeld: Auseinandersetzung mit einem Messer am Ostwall
Gegen 3.20 Uhr wurde die Polizei zu einem Lokal am Ostwall gerufen. Hier war im Rahmen einer Auseinandersetzung eine Person mit einem Messer verletzt worden. Auf der Anfahrt kam den Einsatzkräften drei verdächtige Personen entgegen. Während zwei Personen stehenblieben, versuchte eine Person zu flüchten, konnte aber durch die Einsatzkräfte gestellt werden. Dabei warf der 39-jährige Krefelder ein sogenanntes Multitool weg, an dem sich Blutanhaftungen befanden, so die Polizei. Das Werkzeug wurde sichergestellt, der 39-Jährige sowie seine 28 und 42 Jahre alten Begleiter zur Wache gebracht. Sie erwarte eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung. Der 34-jährige Geschädigte wurde mit einer oberflächlichen Schnittverletzung in ein Krankenhaus eingeliefert.
Gegen halb eins gab es für die Feuerwehr die ersten Einsätze im neuen Jahr. In der Randstraße musste eine Hecke abgelöscht werden, welche direkt an einem Wohnhaus in Brand geraten war. Zudem brannten immer wieder Müllcontainer im Stadtgebiet, welche allerdings rasch gelöscht werden konnten. Schon am Silvester-Nachmittag wurde die Feuerwehr zu zwei Pflegeeinrichtungen gerufen. Nach bisheriger Erkenntnis führte in beiden Fällen der Rauch von Wunderkerzen zu einer Auslösung der Brandmeldeanlagen.
Der Rettungsdienst der Stadt Krefeld musste im Laufe der Nacht mehrfach ausrücken. In zwei Fällen, so ein Sprecher der Feuerwehr, sei dies auch im Zusammenhang mit Verletzungen durch Feuerwerkskörper gewesen. Für die Feuerwehr endete die Silvesternacht mit insgesamt 16 Einsätzen bis 7:30 Uhr am Neujahrsmorgen. Der letzte Einsatz wurde gegen 6 Uhr auf der Straße Mühlenfeld abgeschlossen.
Während der gesamten Nacht gab es keine Übergriffe gegen Polizeibeamte oder Rettungskräfte.