Tankrabatt-Ende Spritpreise steigen deutlich - Tanken in Krefeld teurer als in Düsseldorf
Krefeld · Die Spritpreise sind nach dem Ende des Tankrabatts auch in Krefeld merklich gestiegen. Im Vergleich war Tanken hier zum Ende des Tages nach dem Aus für die Steuersenkung teurer als in Düsseldorf.
Die Senkung der Energiesteuer galt seit der Nacht zu Donnerstag nicht mehr. Das machte sich Donnerstagfrüh bereits an den Tankstellen bemerkbar - auch in Krefeld. An fast allen Tankstellen lagen die Spritpreise wieder deutlich jenseits der Zwei-Euro-Marke.
Viele Autofahrer hatten bereits am Mittwoch auf das Ende des sogenannten Tankrabatts reagiert. Entsprechend lang waren am Abend die Warteschlangen an den Tankstellen.
- Am Donnerstagabend gab es Super nach Angaben des ADAC am Abend gegen 18 Uhr für 2,129 Euro (etwa bei der „Supermarkt-Tankstelle“ an der Hafelstraße und Shell an der Traarer Straße). Auch Diesel gab es im günstigsten Fall für diesen Preis - wieder bei der „Supermarkt-Tankstelle“, auch an der Mevissenstraße. Übrigens: In der Landeshauptstadt Düsseldorf waren die günstigsten Spritpreise am Donnerstagabend im Vergleich günstiger, bei Super konnte für 2,039 Euro und bei Diesel für 2,069 Euro getankt werden.
- Am Donnerstagmittag gegen 12.20 Uhr gab es laut Benzinampel.de den Liter Super bei der Zapfsäule Krefeld am Fütingsweg 39 für 2,139 Euro, der Benzinpreis betrug 2,079 Euro der für Diesel 2,189 Euro. Drei Krefelder Tankstellen verkauften den Liter Super für 2,149 Euro: Star an der Moerser Straße 139 und der Hülser Straße 201, sowie Uerdinger Straße 370. E10 kostete hier 2,089 Euro pro Liter und der Diesel je Liter 2,199 Euro. Jet, Markant, Cleancar Ag, Mr Wash Autoservice AG und Bft Station Rösgen lagen mit einem Cent nur knapp darüber.
- Gegen 10.30 Uhr bot eine Tankstelle in Krefeld den Liter Super für 2,199 Euro an - die Zapfsäule Krefeld. Der Benzinpreis für E10 betrug 2,139 Euro und der Dieselpreis 2,179 Euro. Bei den meisten anderen Tankstellen im Stadtgebiet hatte sich der Benzinpreis bei 2,209 bis 2,229 Euro eingependelt.
- Rund zwei Stunden früher waren die Preise aller Krefelder Tankstellen über die zwei Euro Marke gestiegen. Der „günstigste“ Preis für den Liter Super lag bei 2,159 Euro, für E10 bei 2,099 Euro und für Diesel bei 2,169 Euro (Jet, Oranierring 51, Freie Tankstelle, Gutenbergstraße 197, Bft Station Rösgen, St. Töniser Straße 253).
- Ein Liter Super kostete in Krefeld um 7.45 Uhr durchschnittlich 2,199 Euro. Maximal lag der Preis für den Liter Super bei 2,399 Euro. Am günstigsten tankten Verbraucher in Krefeld am Morgen für 1,779 Euro bei Mr. Wash Autoservice AG Tankstelle im Dießemer Bruch 91. Der Preis für E10 schlug hier mit 1,759 Euro zu Buche, der Dieselpreis betrug 1,979 Euro pro Liter. Auch die CleanCar AG NL 104 in der Sankt Töniser Straße 71 bot super unter einem Literpreis von zwei Euro an - nämlich für 1,819 Euro pro Liter. Der Kraftstoff E10 kostete hier 1,759 Euro, Diesel 2,069 Euro pro Liter.
ADAC kritisiert Preissprung bei Spritpreisen - keine Grundlage
Am Mittwoch, dem letzten Tag der als „Tankrabatt“ bezeichneten Steuersenkung auf Kraftstoffe, hatte ein Liter E10 laut ADAC im bundesweiten Schnitt 1,792 Euro gekostet, ein Liter Diesel 2,086 Euro. Das war den Angaben nach der höchste Wert im Monat August. Mit dem „Tankrabatt“ hatte die Bundesregierung die Energiesteuer für drei Monate auf das von der EU erlaubte Mindestmaß gesenkt. Rechnerisch könnte der Preis für Super E10 durch die Aufhebung um 35 Cent und für Diesel um 17 Cent steigen.
Die Einführung des „Tankrabatts“ stand unter dem Eindruck eines Allzeithochs bei den Benzin- und Dieselpreisen. Mit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine waren sie innerhalb weniger Tage deutlich in die Höhe geschnellt. Am 11. März kostete ein Liter Diesel 2,321 Euro - der seitdem gültige Rekord. Bei E10 wurde der bisherige Höchstwert mit 2,203 weniger Tage später am 14. März erreicht.
Nach diesen Rekordwerten entspannte sich die Lage wieder etwas, dauerhaft unter 2 Euro pro Liter sanken die Preise aber erst nach dem Eintritt der Steuersenkung am 1. Juni. Es folgte ein langanhaltender Sinkflug, am 12. August fiel der Preis für Super E10 sogar auf 1,691 Euro - der niedrigste Wert seit Januar. Doch danach ging es wieder bergauf mit dem Benzin- und Dieselpreis, bis hin zum Preissprung am 1. September.
Für diesen jüngsten Preisanstieg gebe es aus ADAC-Sicht keine Grundlage, sagte ADAC-Sprecherin Katrin van Randenborgh. Die Preisgestaltung der Konzerne hatte seit März immer wieder Diskussionen ausgelöst - vor allem, ob die Konzerne die Steuersenkung wirklich an die Kunden weitergeben. Auch am Ende des Rabatts gehen die Meinungen darüber weiter auseinander. „Die Energiesteuersenkung wurde umfassend weitergegeben“, sagte Adrian Willig, Geschäftsführer des Wirtschaftsverbands Fuel und Energie (EN2X), dem Unternehmen wie BP, Shell, Totalenergies und Eni angehören.
„Gründe aktueller Preissteigerungen sind eine gestiegene Nachfrage, knappe Kapazitäten in Raffinerien und logistische Herausforderungen“, sagte Willig weiter. Ähnlich sieht das der Experte Manuel Frondel vom RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung: Der Rabatt sei „im Wesentlichen“ weitergegeben worden, sagte er - allerdings hätten Sonderfaktoren wie das Niedrigwasser im Rhein seine Wirkung dann wieder geschmälert.
Der ADAC sieht das anders: „In der Gesamtbilanz stellen wir fest, dass die Steuersenkung nicht vollständig beim Verbraucher angekommen ist“, sagte Jürgen Albrecht, Spritpreisexperte des Clubs, der Deutschen Presse-Agentur. „Angesichts der niedrigen Besteuerung und des zuletzt niedrigen Ölpreises war das für die Branche schon sehr auskömmlich, das sieht man ja auch an den Quartalszahlen der großen Konzerne und den Rekordmargen der Raffinerien.“