Stadt bremst Raser vor Kita aus

Autofahrer brausen täglich viel zu schnell am Eingangstor des Waldkindergartens vorbei. Eltern wenden sich Hilfe suchend an die Politik — und bekommen jetzt Hilfe.

Foto: Dirk Jochmann

Hüls. Die Autos stehen mit eingeschaltetem Warnblinklicht auf der Straße. Am Seitenrand parken weitere. Es ist eng auf der abgenutzten Straße Talring. Für manchen Autofahrer ist das Gewusel vor dem Eingangstor des Waldkindergartens am Hülser Berg offensichtlich zu viel. Dort wo 30 Kilometer pro Stunde erlaubt sind, rasen Autofahrer jeden Morgen buchstäblich wie beim Slalom zwischen Autos, Kindern und Eltern umher. „Die Situation ist wirklich gefährlich, wir erleben hier was jeden Tag fast einen Unfall“, sagt die Vorsitzende der Elterninitiative.

Die Krefelderin hat selber zwei Töchter in dem Kindergarten. „Das größte Problem sind die Autofahrer, die von Norden her, also vom Parkschlösschen kommen. Obwohl kurz hinter der Kreuzung am Hohlweg 30 Kilometer pro Stunde gelten, rasen viele hier einfach mit 40, 50 oder mehr vorbei“, berichtet sie.

Weil die Straße vor dem Kindergarten, dessen Eingangstor sich direkt zum Talring hin befindet, sogar noch in eine leichte aber langgezogene Kurve mündet, ist der Eingangsbereich besonders uneinsichtig. Umso gefährlicher sind die zu schnellen Autofahrer. „Das hier noch nichts passiert ist, ist ein Wunder“, sagt die Vorsitzende. Die Mitglieder der Elterninitiative wenden sich an die Politk, genauer an Hans Butzen. „Als mir die gefährliche Szenerie geschildert wurde, habe ich sofort einen Vor-Ort-Termin veranlasst“, sagt der Bezirksvorsteher.

Zu diesem kommen neben Butzen auch Martin Reyer (SPD), Martin Lothmann (Fachbereich Tiefbau) und Norbert Goertz-Gorr (Fachbereich Ordnung). Letzterer kann die Eindrücke der Eltern anhand von Ergebnissen einer Geschwindigkeitskontrolle am Kindergarten bestätigen. „Wir haben an dieser Stelle an einem Morgen 19 Autofahrer erfasst, die zu schnell gefahren sind.“ Der Schnellste hatte über 60 km/h drauf. „Die Situation kann so sicherlich nicht bleiben,“ sagt Goertz-Gorr.

Gemeinsam verabredeten Politiker und Stadtmitarbeitern gleich mehrere Maßnahmen, um die Raser-Gefahr vor dem Kindergarten in den Griff zu kriegen. Damit Autofahrer künftig vor dem Kindergarten runterbremsen müssen, werden zwei Schwellen nördlich und südlich im unmittelbaren Eingangsbereich des Kindergartens angebracht. „Zudem werden wir ein großes 30-Piktogramm auf der Straße aufbringen“, sagt Lothmann.

Das Ordnungsamt will zusätzlich die Zahl der Geschwindigkeitskontrollen vor Ort deutlich erhöhen. „Ich denke, somit können wir dem Problem beikommen, und freue mich über die unkomplizierte Hilfe vonseiten der Stadt“, sagt Butzen.

Erleichterung herrscht bei der Elterninitiative. „Wir hoffen, dass sich die Situation durch die angekündigten Maßnahmen entspannt und keiner mehr Angst haben muss, seine Kinder aus dem Auto steigen zu lassen“, sagt die Vorsitzende. Red