Brandserie in leerstehendem Mehrfamilienhaus
Sonntag und Mittwoch ist an der Ritterstraße gezündelt worden. Polizei ermittelt Jugendliche.
Krefeld. Eine dunkle Folie ist straff über die Hausfassade gezogen, die Eingangstür fest verschlossen. Eigentlich dürfte hier seit Monaten niemand mehr ein- und ausgegangen sein. Und doch hat es in dem Mehrfamilienhaus an der Ritterstraße/Ecke Willy-Brandt-Platz in den vergangenen Tagen gleich zweimal gebrannt - obwohl das Haus schon lange leer steht.
Sonntagmorgen brannte es zum ersten Mal in einem Flügelanbau des Gebäudes. In einer Wohnung war das Feuer ausgebrochen. Drei Stunden war die Feuerwehr im Einsatz. Sie konnte ein Übergreifen des Brandes auf weitere Teile des Gebäudes verhindern. Den Ermittlern der Polizei war schnell klar: Hier war gezündelt worden.
Am Mittwoch gingen dann wieder mehrere Notrufe ein: Dunkler Rauch stieg aus dem Haus empor. Wie sich herausstellte, brannte eine Matratze im Dachgeschoss. Auch diesmal glaubt die Polizei an Brandstiftung.
Eine Sprecherin erklärte auf WZ-Anfrage, dass nach dem Brand von Sonntag mehrere Jugendliche ermittelt worden seien. Ob diese auch Tatverdächtige sind, wollte sie mit Verweis auf laufende Ermittlungen noch nicht sagen. Sie nannte zudem auch nicht, um wie viele Personen es sich handelt. Zu dem Fall von Mittwoch allerdings lägen der Polizei noch keinerlei Hinweise vor. Zeugen können sich unter Ruf 6340 melden.
Nach Angaben von Baudezernent Thomas Visser gehören das betroffene Gebäude sowie die beiden daneben seit einiger Zeit der Stadt. "Wir haben sie in den vergangenen Jahren gekauft." Ziel sei eine Umgestaltung des gesamten Bereichs zwischen Im Brahm und Kölner Straße nach dem Vorbild von Heeder und HeederII. Zurzeit werde geprüft, ob die Häuser verkauft werden mit dem Ziel des Abrisses und eines Neubaus, oder ob die Stadt selbst abreiße. Die Altbauten habe man zwar gesichert. Doch wer unbedingt eindringen wolle, schaffe dies offenbar trotzdem, so Visser.