Fischeln: Im Hochbunker surren bald Computer
Der Verein zum Erhalt des Marienplatzes hat sich aufgelöst. Ein Investor bereitet derzeit eine Bauvoranfrage vor.
Krefeld-Fischeln. Der Verein zum Erhalt des Marienplatzes hat sich vor einigen Tagen aufgelöst. Denn die rund 80 Mitglieder, die vor vier Jahren die Initiative gegründet hatten, haben ihr Ziel erreicht: Der Bunker bleibt. Eine Planergruppe aus dem westfälischen Verl will das Objekt kaufen. Sie bereite derzeit eine Bauvoranfrage vor, bestätigt der Leiter des städtischen Planungsamtes, Norbert Hudde.
Der Fischelner Verein hatte sich dafür eingesetzt, den Hochbunker nicht abzureißen, um eine mögliche Wohnbebauung auf dem dadurch frei werdenden Gelände zu verhindern. Die Mitglieder fürchteten, dass eine solche Entwicklung der traditionellen Nutzung des Marienplatzes als Fest-, Markt- und Kirmesplatz entgegengestanden hätte.
Man sei deshalb "sehr glücklich" über die Perspektive, dass ein Investor für den Fischelner Hochbunker am Marienplatz gefunden sei, der ihn äußerlich so wie gehabt erhalten will, sagt Helga Jägers, Mitglied und Ehefrau des Vereins-Vorsitzenden Karl Jägers.
Geplant sei eine Doppelnutzung, berichtet Hudde. "Oben auf dem Bunker sollen zwei Wohneinheiten entstehen, um das Projekt wirtschaftlich tragfähig zu machen. Im Bunker selbst möchte der Investor ein Daten-Center errichten."
Die Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten (Bima) ist Besitzerin des Bunkers und hatte nach der Ausschreibung mit einem Bieter verhandelt. Die Stadt, die die Nutzungsänderung genehmigen muss, habe keine Bedenken. "Sie ist mischgebietsverträglich und entspricht auch den Wünschen der Fischelner."
Die in den Jahren gesammelten Vereinsbeiträge - fünf Euro pro Jahr pro Mitglied - werden nach Auflösung der Initiative für den Marienplatz jetzt gespendet. Darüber freuen darf sich der Nachbarschaftsladen Fischeln.