Kinder erleben die Magie des Lichts

Im Jugendhaus Felbelstraße locken Installationen und Experimente.

Krefeld. "Guck mal, ein Regenbogen", schallt es aus mehreren Kindermündern gleichzeitig. Mit Hilfe einer Taschenlampe und eines Prismas erklärt Lucia Gold den kleinen Besuchern aus der St.Clemens-Kindertagesstätte in Fischeln, wie Lichtbrechung funktioniert. Die 40-jährige Osteratherin führt die Kinder durch die zahlreichen Installationen und Experimente der Lichtausstellung im Jugendhaus an der Felbelstraße.

Erdacht hat sich dieses Konzept der pädagogische Leiter des Hauses, Lukasz Ratajczak. Seit vier Jahren begeistert der gebürtige Pole nun schon Kinder und Erwachsene mit seinen Ausstellungen. "Die Kinder lernen etwas über das Licht, und dann können sie ausgiebig damit spielen", erläutert Ratajczak das Konzept.

Fasziniert schauen die Kleinen sich das Schattentheater an. Der Schatten einer Arche wandert über die Leinwand. Sofort greifen sich die Kinder Tierfiguren und spielen mit. Der Raum ist abgedunkelt, damit das Licht seine ganze Magie entfalten kann.

So auch beim "Malen mit Licht-Experiment": Auf die fluoreszierende Wand malen die kleinen Künstler mit der Taschenlampe Bilder ihrer Hände oder des ganzen Körpers. Denn nur wo der Lichtstrahl der Lampe auf die Wand treffen kann, leuchtet die Wand grünlich nach.

Staunen auch an der Camera Obscura. "Der Busch und der Himmel sind oben", stellen die Knirpse erstaunt fest, um dann von Lucia Gold in die Geheimnisse des menschlichen Auges eingeweiht zu werden.

Auch die Verbindung zur Religion stellt die Ausstellung her. "Denn schließlich heißt es in der Bibel: Gott sah, dass das Licht gut war. Wir erklären den Kindern auch die Bedeutung von Kirchenfenstern und die Geschichte der Arche Noah", sagt Lukasz Ratajczak. Im Vordergrund steht aber der Spaß, denn die Kleinen tollen über die ganzen drei Etagen der Ausstellung herum und können sich so ihr Lieblingsexperiment suchen.

Neben dem Grundgedanken "Licht hat eine Richtung" sind auch die Erkenntnisse Isaak Newtons in der Lichtausstellung präsent. Es gibt keine Farbe Weiß, erfahren die Kinder zum Beispiel, wenn sie mit einer Lupe das Fernsehbild betrachten. Das besteht aus den Farben Rot, Grün und Blau. "Erst unserer Gehirn macht daraus die Farbe Weiß", sagt Ratajczak.

Fast zwei Stunden lang haben die Kinder gelernt, gespielt und experimentiert. Wieder einmal hat die Lichtaustellung von Lukas Ratajczak Kindern und Erzieherinnen viel Freude bereitet.

Das erklärt auch, warum alle Termine für Kindergärten und Schulen bis Mitte November schon belegt sind.