Radrennen: Enge Kurven, schnelle Sprints
Rund 5000 Zuschauer drängelten sich am Wochenende beim Radrennen an der Strecke, um die Fahrer anzufeuern.
Fischeln. Das Surren der Reifen auf dem Asphalt und das Klicken der Schaltung ist schon von weitem zu hören. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 60 Stundenkilometer sausen die Fahrer an den Zuschauern vorbei, die sich mit Klappstühlen am Fahrbahnrand platziert haben. Auf einer Seitenstraße warten schon die nächsten Fahrer in ihren bunten Trikots, um die anspruchsvolle Strecke zu bezwingen. Der Rundkurs durch Fischelns Straßen wird bei Profis wie bei Amateuren gefürchtet, gilt er doch durch seine engen Kurven und den steten Wechsel aus kurzen Sprints und langen schnellen Geraden als sehr kräftezehrend.
Beim traditionellen Radrennen des RV Staubwolke Fischeln „Rund in Fischeln“ waren die Voraussetzungen für die Rennfahrer perfekt. „Dieses Jahr haben wir über 500 Fahrer, die in neun Kategorien antreten. Das gute Wetter hat viele Teilnehmer zu uns gelockt“, sagt Pressewart Hans-Jürgen Mertens zufrieden. Bereits um 9.30 Uhr beginnt das erste Rennen, um das große Programm bewältigen zu können.
An Start- und Ziel an der Hafelsstraße drängen sich die Zuschauer rund um die Bier- und Würstchenbuden, um live dabei zu sein, wenn die Rennfahrer in den einzelnen Startklassen die Ziellinie überqueren: „Mein Freund fährt hier mit und ich unterstütze ihn natürlich. Wir kommen seit sieben Jahren her und es ist jedes Mal ein tolles Ereignis“, sagt Simone Fernhill aus Aachen.
Der traditionelle Rundkurs führt über die Bessemerstraße, Philpp-Reis Straße, Wilhelmstraße, An der Hufschmiede und Kimplerstraße zurück zum Ziel. Mertens schätzt, dass über den Tag verteilt bis zu 5000 Besucher die Rennen beobachten, bei denen die Fahrer dicht gedrängt den engen Kurs umfahren. Karina Hemming aus Willich genießt am Fahrbahnrand die Sonne: „Meine halbe Familie ist vom Radsport begeistert. Ich stehe lieber am Rand und feuer die Fahrer mit einem Kuchen in der Hand an“, sagt sie gut gelaunt.
Auch internationale Teilnehmer treten beim 38. Rennen an: „Es fahren Chinesen, Bulgaren, Kanadier und Tschechen mit“, sagt Mertens stolz. Er ist froh, dass sich so viele Menschen für den Straßenrennsport interessieren: „Die Zahl der Fahrer ist leider rückläufig, denn das Straßenrennen ist ein zeit- und kostenaufwendiger Sport“, sagt er.
Neben den Profi-Rennen haben auch Kinder der Jahrgänge 2002 bis 2005 die Möglichkeit beim „Fette Reifen Rennen“ einmal Wettkampfluft zu schnuppern. Voraussetzung sind Mountain Bikes und Helme. Zum ersten Mal bietet Staubwolke Fischeln neben dem Rennen auch einen Mountainbike-Parcours mit Rampen und Treppen für Kinder an, bei dem sie ihre Geschicklichkeit ausprobieren können. Melanie Schmitz ist froh, dass sie so auch eine Beschäftigung hat, während Mama durch die Geschäfte bummelt und Papa die Rennen verfolgt. „Das ist ganz schön schwer, aber ich habe es so oft probiert, bis es geklappt hat“, sagt die Achtjährige.