Unbekannter schießt Kinderfotos: Polizei muss Eltern beruhigen
Pärchen schießt Kinderfotos — Flugblatt verunsichert.
Krefeld-Fischeln. Hauptkommissarin Ute Nöthen-Schürmann, Opferschutzbeauftragte der Krefelder Polizei, hatte am Montagabend die Aufgabe, verunsicherte Fischelner Eltern in der Südschule zu beruhigen.
In den vergangenen zwei Wochen waren in Krefelds größtem Stadtteil Ängste geschürt worden — nicht zuletzt durch ein anonymes Flugblatt mit dem Titel „Das geht uns alle an! Sind unsere Kinder in Gefahr?“
Aus einem silbergrauen VW-Golf mit Hamburger Zulassung sollen am Montag, 27. Juni, gegen 17.40 Uhr auf der Franz-Heckmanns-Straße Fotos von Kindern aufgenommen worden sein, die wegen des warmen Wetters nur leicht bekleidet gewesen sein sollen.
Die Bilder soll die Beifahrerin gemacht haben, der Wagen wurde von einem Mann gesteuert. Später soll dasselbe Fahrzeug noch an mehreren Stellen in Fischeln gesehen worden sein. So steht es jedenfalls in dem Flugblatt, das in Fischeln verteilt worden ist.
Am Steuer saß ein Tourist mittleren Alters aus Ungarn, der den Wagen am Tag zuvor am Flughafen Weeze angemietet hatte. Drei Tage später wurde der VW ordnungsgemäß bei der Verleihfirma wieder abgegeben. Das ergaben die Ermittlungen der Polizei. Hinweise auf eine Straftat haben sich nicht ergeben.
Polizeisprecher Dietmar Greger stellt klar: „Das Fotografieren von Kindern an sich ist nicht verboten — allerdings die Veröffentlichung von Bildern ohne Einwilligung der Erziehungsberechtigten.“ In jedem Fall falsch sei auch das Gerücht, Polizeibeamte hätten Kindern der Südschule geraten, vorerst nicht mehr ohne Begleitung Erwachsener zur Schule zu gehen.