Verkehr in Fischeln: Alles über 7,5 Tonnen soll weg

WZ-Bus: Viele Fischelner wollen in diesem Jahr die Lkw von der Kölner Straße endlich verbannen.

Krefeld. "Was muss 2008 in Fischeln passieren?" Mit dieser Frage im Gepäck machte die rollende WZ-Redaktion im südlichen Stadtteil am Samstag Station. Der Vorsitzende des Fischelner Bürgervereins, Wolfgang Müller, brachte das Generalanliegen Fischelns für 2008 auf den Punkt: "Wir wollen die Kölner Straße für Lkw über 7,5 Tonnen gesperrt haben. Es ist unerträglich mit diesem Verkehr."

Den Schwerlastverkehr könnte man über die Autobahn bzw. die Gath schon gut um Fischeln leiten, so Müller. Spätestens am neuen Kreisverkehr könnte den großen Lkw die Durchfahrt verboten werden. "Es dauert aber alles so lange - Jahre", seufzt Müller. "Als erstes sollten sich für Probleme in Fischeln die Lokalpolitiker an einen Tisch setzen und zum Wohle der Bürger entscheiden", fordert Klaus Heidan. Und auch er will, dass der Lkw-Durchgangsverkehr von der Kölner Straße verschwindet. "Meiner Meinung nach muss das möglich sein." Das Lkw-Problem sieht Rita Koch genauso. Sie moniert zudem, dass viele Autofahrer an der Kölner Straße falsch parken. Sie wünscht sich mehr Kontrollen, weil sie mit ihrem Rollator oft durch Pkw behindert werde.

Seit über 30 Jahren wohnt Waltraud Fechtner in Fischeln. "Die vielen Lkw auf der Kölner Straße sind furchtbar", findet sie. "Das ist ein großes Problem." Als Fahrradfahrerin stören sie aber nicht nur Lärm und Gestank. "Wenn ein Lkw kommt, steige ich lieber vom Fahrrad ab. Das ist dann sicherer." "Die Straße muss beruhigt werden", findet auch Ilse Malek. Sie wohnt seit 1969 an der Kölner Straße. "Morgens ab halb fünf ist unser Haus am Beben. Die Straße ist kaputt und ich habe sogar Risse im Haus durch die Schwerlaster. Jeder Vorort von Krefeld schafft es, eine beruhigte Zone zu bekommen. Nur wir in Fischeln nicht."

Einen ganz anderen Gefahrenpunkt an der Kölner Straße sieht Kathrin Küppers. "Die Querungsmöglichkeiten für Schüler, da müsste was getan werden. Konkret zum Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium an der Johannes-Blum-Straße." Dort sei morgens sehr viel los.

Eine kleine Verbesserung in punkto Verkehr hat Herbert Rust festgestellt: "Bei uns wurde der Asphalt vergangenes Jahr gemacht", sagt der Anwohner der Kölner Straße. Auch das Tempo 30 wurde kontrolliert. Aber: "Die Lärmbelästigung ist immer noch da. Das liegt ja nicht an der Verwaltung, sondern an den Leuten die da fahren." Die fahren manchmal über 60 km/h. Und in Sachen Lkw meinen er und seine Frau Hannelore Rust, dass man die Kölner Straße zumindest probeweise sperren könnte. "Ich frag mich, warum das nicht einfach geht", so Manfred Roelofs. "Nachts wird man von den lauten Lkw oft geweckt. Das stört mich sehr."

"In der Bezirksvertretung wurde Parteien-übergreifend festgestellt, die Lkw sollen raus aus Fischeln", erklärt Ulrich Grüttner, Vorsitzender des Fischelner Werberings. "Es passiert aber nichts. Die Lebensqualität leidet. Wir haben hier ein Altenheim, eine Schule und einen Kindergarten. Muss erst ein Unfall geschehen, damit etwas gemacht wird?" Dabei gehe es ihm jedoch nicht um den Anlieferungsverkehr oder die Pkw.

Neben dem Problem mit den Lkw gebe es in Fischeln auch weitere Punkte, die zu verbessern seien. "Uns fehlt ein Ortskern. Wir brauchen hier ein Dorfzentrum. Dabei sei es aber wichtig, kein zweites Zentrum zu schaffen, sondern das jetzige weiter zu beleben. "Wir haben hier zahlreiche Parkflächen, die aber nicht als solche gekennzeichnet sind. Besser wäre: Die Halteverbotsschilder weg und neue Parkschilder hin", so Grüttner.