Wie die Kütterheide zu ihrem Spielplatz kam
Gespielt werden kann bereits am Wetscheshof – derzeit werden die letzten kleinen Mängel beseitigt. Die WZ blickt auf die turbulente Entstehungsgeschichte der Anlage zurück.
Krefeld-Fischeln. Es hat gedauert: 15 Monate mussten die vielen Kinder im Neubaugebiet Kütterheide warten, bis ihr Spielplatz im Mai dieses Jahres endlich eröffnet wurde (die WZ berichtete). Mittlerweile sind auch Spielpaten gefunden worden - und im Dezember sollen letzte vegeationstechnische Mängel Mängel beseitigt sein. Die WZ blickt in einer Chronologie auf den langen Weg bis zur Errichtung des Spielplatzes zurück.
22. Januar 2009: Kerstin Ungruhe und ihre Nachbarin Andrea Müller von der Alten Neusser Straße tragen in der Bürgersprechstunde der Bezirksvertretung (BZV) im Fischelner Rathaus ihre Sorgen vor allem um ihre Kinder vor. Sie beklagen sich über die tägliche "Schlammschlacht", die Anliegerstaßen und der Spielplatz seien in einem erbärmlichen Zustand.
4. März 2009: Erregte Diskussionen am WZ-Mobil in Kütterheide: Nach der exklusiven Berichterstattung der WZ über die unhaltbaren Zustände nutzen viele Anwohner die Gelegenheit, ihrem Ärger über den Erschließungsträger Familienheimbau (Erkelenz) und die Kölner Gruppe "Regio" Luft zu machen. Allerdings begrüßten die Anwohner, dass wenige Tage nach Erscheinen eines entsprechenden Artikels in der WZ mit dem Bau der Straße begonnen wurde.
5. März 2009: Aufatmen bei den Eltern des Neubaugebiets Kütterheide: Heiner Thies vom Fachbereich Grünflächen legt sich in der Sitzung der Bezirksvertretung fest: "Im Herbst werden ihre Kinder auf einem funktionierenden Spielplatz spielen können." Nach Baubeginn im Sommer werde der Erschließungsträger Familienheimbau den Spielplatz als eine Art "Dorfanger" anlegen. Auf einer Fläche von über 2000 Quadratmetern soll mit viel Grün auch ein Platz für nachbarschaftliche Aktivitäten entstehen.
4. August 2009: Die Familie Ungruhe bewohnt ein Haus Am Wetscheshof mit den Kindern Leo, Lilly und Moritz. Kerstin Ungruhe hat sich mit anderen Anwohnern mit einer Reihe von Aktionen nachdrücklich für eine Beschleunigung der Baumaßnahmen an der Infrastruktur in der Kütterheide eingesetzt. Sie zeigt sich hocherfreut, dass jetzt endlich auch der Spielplatz angepackt wird. "Was sich da hinter den Kulissen tut, kann uns eigentlich egal sein. Hauptsache, unsere Kinder haben endlich Spielmöglichkeiten. Wir haben das ja schließlich schon mit unserem Kaufpreis mitbezahlt."
25. Februar 2010: Entgegen aller Zusagen und Verpflichtungen ist der Spielplatz im Neubaugebiet im Süden Fischelns Am Wetscheshof nach wie vor nicht fertig gestellt. Skurril stehen fertige Spielgeräte neben Sandhaufen, Baumaterialien und Maschinen - ein Abenteuerspielplatz". Ende vergangenen Jahres, so war es vertraglich vereinbart zwischen dem Bauträger und der Stadt, sollte der Platz fertig sein. Verantwortlich für Verzögerung und Vertragsbruch ist Unternehmer Josef Krings, der mit einer seiner Firmen für Bauträger "Familienheimbau" bzw. "Regio" den Spielplatz bauen sollte.
4. März 2010: Am WZ-Mobil stellt Jasmine Di Nunzio (32) fest: "Es ist offenbar wichtig, dass das WZ-Mobil öfter hierher kommt. Erst dann bewegt sich etwas. So war es ja auch mit der Anliegerstraße. Die ist erst gebaut worden, nachdem die WZ vor einem Jahr hier war."
5. März 2010: Wie die WZ mehrfach berichtete, hatte sich der Erschließungs- und Bauträger (Familienheimbau) in einem Vertrag mit der Stadt verpflichtet, alle Arbeiten im öffentlichen Bereich (Straßen und Spielplatz) bis Ende 2009 abzuschließen. Der Fischelner Bau- und Speditionsunternehmer Josef Krings, der für den Bauträger bzw. die Kölner Regio die Arbeiten ausführt, hat am 4. März 2010 am WZ-Mobil zugesagt, dass in diesen Tagen die Mauerarbeiten beginnen sollen, wie auch die Errichtung der Umzäunung. Er werde auch mehr Arbeitskräfte als bisher zwei schicken. Mit den Rasenflächen werde es noch dauern, aber die Hecken und anderen Pflanzen könnten in etwa 14 Tagen gepflanzt werden, wenn das Wetter mitspiele.
7. Mai 2010: Die Kölner "Regio" lädt offiziell zur "Einweihung" des Spielplatzes.