25 Jahre Hölsche Komödie

Am Anfang wurden die Eintrittskarten noch mit der Hand geschrieben — jetzt gibt es mit der „Jungen Bühne“ sogar Nachwuchs.

Ludwig Croonenbroeck ist der Chef der Laienspielgruppe.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Die Hölsche Komödie begann als Laienspielgruppe. Die Mitglieder schrieben die Eintrittskarten für ihre erste Vorstellung „Das verrückte Möbelstück“ noch mit der Hand. In diesem Jahr zeigen die engagierten Frauen und Männer „Funny Landing“, und die Karten sind exakt Flugtickets nachempfunden. Die Akteure sind jetzt auch Mitglieder des Amateur-Theater-Verbandes NRW. Es hat sich viel verändert in einem Vierteljahrhundert. Der Chef der verspielten Truppe, Ludwig Croonenbroeck, berichtet aus den 25 Jahren.

Angefangen hat die Hülser Theaterkunst, als sich die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) im Stadtteil erweitern wollte. Der damalige KAB-Vorsitzende, Gottfried Porstner, machte den Vorschlag, eine Theatergruppe zu gründen. Er schlug Armin Anuschewski als Verantwortlichen vor. Doch es fanden sich zuerst nur vier spielfreudige Menschen, die Theaterluft schnuppern wollten. Nach einer Zeitungsanzeige kamen noch zwei Frauen hinzu. Nun konnte mit sieben Leuten das erste Stück aufgeführt werden.

„Am Anfang war alles noch ein wenig dilettantisch“, gibt Croonenbroeck als heutiger Chef und Regisseur zu. „Die erste Kulisse entstand im Frühjahr 1989 noch im Garten von Anuschewski. Der Eintrittspreis samt Kaffee und Kuchen betrug für die Aufführung drei Mark. Der Erfolg war hingegen überwältigend, das Heinrich-Joeppen-Haus war mehr als sehr gut besucht.“ Gleichzeitig betont der 58-Jährige: „Auch wenn der Name plattdeutsch klingt, wir spielten und spielen in Hochdeutsch.“

Sicherlich steht neben der Liebe zum Theater der Zusammenhalt der Truppe an erster Stelle. Neben einem großen gemeinsamen Essen darf auch der Ausflug nicht fehlen. Klar ist, dass die Schauspieler auch für Kostüme, Kulissen und Werbung verantwortlich sind. „Die Ehepartner der Akteure helfen kräftig mit.“ Ums Geld geht es den Hobby-Theaterleuten nicht. „Teile des Erlöses werden gespendet.“

Croonenbroeck erinnert sich gerne an den Supererfolg von „Drei Tanten für Charly“ im Jahr 2011. „Ich habe versucht, mit der Zeit von den reinen Bauernstücken abzuweichen. Darin geht es immer nur um Tod, Erben und Liebe.“ Die „Drei Tanten für Charly“ seien so toll gewesen, weil alles zusammengepasst habe. „Wir brauchten allein sieben Ein- und Ausgänge. Das Bühnenbild hat funktioniert. Anstrengend war nur die Spieldauer von drei Stunden.“

Mittlerweile hat sich auch eine „Junge Bühne“ zusammengefunden, die in diesem Jahr „Raus aus dem Irrenhaus“ gibt. Sie feiert schon den fünften Geburtstag. Gemeinsam wünschen sich jetzt die Mitglieder der Hölschen Komödie — sowohl der Haupt- als auch der Jungen Bühne - einen eigenen Probenraum samt Bühne. „Das Heinrich-Joeppen-Haus ist oft belegt und der Zeitplan für uns deshalb begrenzt.“

Auf das neue Stück macht der Chef Appetit. „Es hat solch einen tollen Schluss, dass die Mitspieler beim ersten Lesen selbst mehr als überrascht waren. Aber mehr wird nicht verraten.“

„Eine besondere Feier wird es zum Jubiläum nicht geben“, sagt Croonenbroeck weiter. „Wir begehen das Jubiläum mit dem neuen Stück mit Turbulenzen im März. Vielleicht machen wir aber zuvor beim Karnevalszug als Fußtruppe in unseren Rollenkostümen mit.“