„Hauptsache ist, dass es am Ende schön wird“
Für die meisten Anwohner scheint das Neubauprojekt an den Bruckerschen Höfen beschlossen — beim WZ-Mobil geht es den Bürgern vor allem um Detailfragen.
Hüls. Auf der jüngsten Sitzung der Hülser Bezirksvertretung waren zahlreiche Anwohner der Bruckerschen Straße erschienen. Mit dem Verweis auf mehrere Hundert gesammelte Unterschriften und teilweise mit Transparenten ausgerüstet, hatten sie ihren Unmut über das auf dem Gelände der Bruckerschen Höfe geplante Wohngebiet zum Ausdruck gebracht (die WZ berichtete). Einige äußerten sich jetzt am WZ-Mobil am Hülser Markt zu dem Thema.
„Uns ist schon klar, dass dort gebaut wird“, berichtet Elisabeth Schürer, eine Anwohnerin. „Wichtig ist aber, dass die Höhe der neuen Gebäude nicht ausufert.“ Mit ihrem Mann wohnt sie seit rund 40 Jahren in direkter Nachbarschaft des ehemaligen Bauernguts.
Dass der Architekt und Mitinvestor Karl Amendt auf dem rund 5000 Quadratmeter großen Areal moderne Häuser errichten will, findet auch die Zustimmung von Klaus Erich. Er ist ebenfalls Anwohner und verfolgt die Diskussion über das Projekt bereits seit zwei Jahren aufmerksam. „Ich komme da oft vorbei und sehe dann den verwahrlosten Bauernhof. Es wäre schön, wenn da eine moderne Wohnanlage hinkäme.“
Er sieht insbesondere die Unterschriftenaktion der Bürger kritisch. Seiner Ansicht nach hätten zu viele Menschen unterschreiben dürfen, die gar nicht in der Nähe wohnen. Auch dass die CDU in der Bezirksvertretung die Abstimmung erneut verschoben hat, ist für ihn unverständlich. Pragmatisch beurteilt Brigitte aus dem Sping das Vorhaben: „Von mir aus kann Hüls gern weiter wachsen. Hauptsache ist, dass es am Ende schön wird.“
Eine andere Idee bringt Alfred Kunde in die Diskussion: „Ein kleines Geschäft, einen Supermarkt fände ich dort gut, schließlich wohnen an der Straße viele ältere Menschen, die nicht mehr so weit laufen können.“ Allerdings befürchtet er auch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen auf der Bruckerschen Straße. Einem Bauvorhaben „in Maßen“ steht er jedoch positiv gegenüber.
Von dem geplanten Mehrparteienhaus hält Stan Sterle eher wenig: „Ich finde, es wird mit der Werbung für das Projekt insgesamt übertrieben. Das ist Augenwischerei. Ich bin skeptisch und kann die Anwohner sehr gut verstehen, die dagegen sind.“