WZ-Serie Generationendialog: Hülser sollen weiter zusammenhalten
Im zweiten Teil des WZ—Generationendialogs treffen die Krefelder Karl Heinz Lichtenberg und Marvin Elbers aufeinander.
Hüls. Früher konnten die Kinder in Hüls bis zum Einbruch der Dunkelheit draußen auf der Straße spielen, denn es gab wenig Verkehr. Karl Heinz Lichtenberg, Jahrgang 1929, berichtet, dass sie dort mit Murmeln geknickert und Völkerball gespielt haben. „Zum Toben durften wir auch ins Bruch. Nur wenn es dunkel wurde, mussten wir eben heim. Wir waren immer fröhlich.“
Auch in der Kindheit von Marvin Elbers, Jahrgang 1997, war es noch so: „Wir mussten nach Hause, wenn die Lampen angingen. Im Sommer glücklicherweise später. Aber es kamen öfter Autos vorbei. Da mussten wir natürlich runter von der Straße.“ Einigkeit herrscht bei den Beteiligten im Generationendialog der WZ-Reihe „Krefeld hautnah“, in dem Gesprächspartner über ihre Erfahrungen und Erwartungen für das Leben in ihrem Stadtteil berichten: „Draußen mit Freunden spielen ist schön“, hält Marvin Elbers fest. „Denke ich an Krefeld-Hüls, erinnere ich mich...“, lautet die Eingangsfrage von Moderatorin Karin Meincke, wenn Alt auf Jung trifft.
Die zweite Frage muss die junge Generation beantworten: „Wenn ich an Krefeld denke, dann wünsche ich mir...“ Elbers engagiert sich bei der Freiwilligen Feuerwehr Hüls. Der Schüler wünscht sich, dass die Gemeinde weiter zusammenhält. „Hier kennt jeder jeden“, sagt er. Der Stadtteil solle auch sein Erscheinungsbild behalten.
Doch da gab es hinsichtlich der Gebäude, vor allem am Marktplatz, einschneidende Veränderungen. Lichtenberg, der in seinem Berufsleben als Anstreicher gearbeitet hat, berichtet: „Früher war der Markt eine geschlossene Einheit. Jetzt fehlen mir vor allem zwei historische Häuser: Ich bedauere, dass das nach dem Arzt benannte Lembeck-Haus 1967 abgerissen wurde. Es war ein Fachwerkhaus mit Spitzgiebel, das perfekt zum Nebenhaus passte.“ Es sei einem Neubau gewichen, berichtet er weiter. Gegenüber habe es die Kaffeerösterei H.A. Franzen gegeben, erzählt Lichtenberg weiter. „Dort ist nach dem Krieg ein Geschäftshaus mit Wohnungen in einem neuen modernen Backsteingebäude entstanden.“
Was dem Senior noch fehlt, sind sie beiden mächtigen Kastanien an der Kirche. „Sie mussten fallen, weil ihr Wurzelwerk den Kanal durchdrang. Sie bildeten einen tollen Anblick.“ Der Junior plädiert engagiert dafür, dass alles, vor allem die alten Häuser im Stadtteil, erhalten bleiben.
Die Gesprächspartner wollen sich bei nächster Gelegenheit zum weiteren Gedankenaustausch wiedersehen. Der Generationendialog gab ihnen den Anstoß dazu.