Am Beckshof - Anwohner fühlen sich von der Stadt ausgetrickst
Am Beckshof: Sollte die Spielstraße kommen, wäre das mit Kosten für die Nachbarschaft verbunden.
Krefeld-Hüls. Die Straße „Am Beckshof“ in Hüls zur verkehrsberuhigten Zone umzuwandeln, stößt bei den Anliegern weiterhin auf Unverständnis. Sie fühlen sich ausgetrickst und abgezockt.
„Am Beckshof ist eine der beiden Hauptzufahrtstraßen zur Helios-Klinik und beheimatet neben dem Altenheim einige wenige Privathäuser sowie den größten Parkplatz im Hülser Stadtzentrum“, sagt Oliver Krudewig. Die Straße sei teilweise schon jetzt Einbahnstraße, die Geschwindigkeitsbegrenzung liege bei 30 Stundenkilometern.
„1984 wurde die Straße mit einer neuen Asphaltdecke versehen, Parkbuchten entstanden und Bäume wurden gepflanzt“, so der engagierte Mann weiter. „Der Allgemeinzustand der Straße ist gut.“ Echte Argumente für eine Spielstraße gebe es hingegen nicht. In der gesamten 30er Zone habe es bislang keinerlei Unfälle gegeben.
„Gegen eine Spielstraße spricht auch, dass die Straße die einzige Zufahrt zum Altenheim sowie zur Konvent- und Klever Straße darstellt.“
Die Verwaltung begründet die Umwandlung bei einem jetzt anberaumten Gespräch unter anderem mit der Tatsache, dass die Stadt in den neunziger Jahren eine entsprechende Stadtteilplanung vorgelegt habe. Diese werde jetzt umgesetzt.
Die Anwohner hingegen vermuten, dass die beabsichtigte Umwandlung mit dem neuen Abwasserkanal der SWK zusammenhängt. „Die Gesamtkosten hierfür liegen bei rund 200 000 Euro“, erklärt Krudewig.
„Die Stadt Krefeld muss indirekt natürlich diese Summe aufbringen, da die SWK eine städtische Tochter ist. Es sei denn, man legt die Kosten auf die Anlieger um. Das funktioniere aber nur mit einem Trick: Die Straße wird in eine verkehrsberuhigte Zone umgewandelt.“
Diese Absicht verfolge die Stadt Krefeld nun. „Der öffentliche Termin wurde darüber hinaus still und leise um vier Wochen vorverlegt. Nur durch einen Zufall konnten Bürger einige Tage vorher von der Sitzung erfahren.
Angelika Peters, Pressesprecherin der Stadt, berichtet aus dem zuständigen Fachbereich Tiefbau: „Nachdem die Pläne bekannt wurden, haben sich die Anwohner dagegen ausgesprochen. Deshalb muss jetzt die Politik Position beziehen.
Die Verwaltung wartet auf einen Beschluss der Bezirksvertretung Hüls. Die tagt wieder am 13. Dezember. Dann könnte das Thema auf die Tagesordnung kommen. Bevor es keine politische Entscheidung gibt, kann sich der Fachbereich Tiefbau nicht weiter äußern.“
Die Anlieger werden sich jetzt in einem Schreiben an die Bezirksvertreter wenden. Krudewig: „Wir haben die Möglichkeit, die Bezirksvertreter aufzufordern, den Antrag der Stadt zur Umwidmung abzulehnen.“ cf