Anklage wegen Unterschlagung erfolgt in Kürze
Eigentümer der Seniorenwohnungen an der Kempener Straße fordern rund 100000 Euro zurück
Hüls. Im Fall der Unterschlagung von Geld bei der Hausverwaltung des Seniorenwohnkomplexes Kempener Straße 31 bis 33 stehen die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Krefeld kurz vor dem Abschluss. "Wir werden in Kürze Anklage gegen den ehemaligen Geschäftsführer der MP Hausverwaltung GmbH erheben", sagt Oberstaatsanwalt Hans-Dieter Menden auf Anfrage der WZ.
Wie hoch die Summe, die der Beschuldigte unterschlagen haben soll, genau sein soll, will Menden vor der Anklageerhebung nicht nennen. Gegenüber der WZ hatten die betroffenen 25 Eigentümer im Oktober vergangenen Jahres von 46 Fällen gesprochen, bei denen insgesamt 103933Euro veruntreut worden waren. 20000 Euro hatte der Beschuldigte bereits zurückgezahlt. "Inklusive Anwaltskosten fordern wir knapp 100000Euro zurück", heißt es von einem Betroffenen.
Von der Gesellschaft, deren Sitz in Tönisvorst ist, dürfte davon kaum etwas zurückkommen. Seit dem 15.Januar läuft das Insolvenzverfahren, der Antrag dazu war am 15. Oktober eingereicht worden. Noch bis zum 10. März können Gläubiger ihre Forderungen anmelden. "Elf Gläubiger haben bereits ihre Forderungen angemeldet", sagt Markus Cichy, zuständiger Mitarbeiter beim Insolvenzverwalter Wolf-Rüdiger von der Fecht in Düsseldorf. Wie hoch deren Außenstände bei der Gesellschaft sind, will Cichy bis zur Prüfung der Fälle nicht nennen. "Es kann schließlich sein, dass ein Teil der Forderungen abgewiesen werden muss", begründet er.
Vor dem Bekanntwerden der Vorwürfe sei die GmbH so gut wie schuldenfrei gewesen. Weil sich nach den Medienberichten knapp die Hälfte der ehemals rund 50 Kunden verabschiedet hatten, sei eine Sanierung der MP Hausverwaltung GmbH nicht möglich gewesen. "Der Geschäftsbetrieb wurde daher Ende Januar eingestellt", sagt der Mitarbeiter des Insolvenzverwalters.
Der mutmaßliche Hauptschuldige der Unterschlagung habe sich dabei sofort kooperativ gezeigt. "Er hat sofort sein Amt als Geschäftsführer und Gesellschafter niedergelegt. Es hat also einen sauberen Schnitt gegeben. Dennoch war eine Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs nicht möglich", so Cichy.
Bei den Eigentümern an der Kempener Straße, zu der auch das Lazarus-Hilfswerk gehört, ist derweil Ruhe eingekehrt. "Viel mehr Sorge bereitet uns derzeit, wie wir schnell wieder den Rücklagen topf auffüllen und den Einbau neuer Brandschutztüren bezahlen", sagt einer der Eigentümer.