Der besondere Adventskalender in Hüls:Türchen, öffne dich!

24 Häuser öffnen im Advent ihre Tore für Besucher. Die Sterne verraten, an welchem Tag.

Krefeld-Hüls. Von wegen Türchen! Am Freitag öffnete sich am „Hülser Adventskalender“ gleich ein Tor. Der Pfad zu dem Gartentor ist in warmes Licht getaucht. Rechts und links des Weges leuchten Teelichter in bunt beklebten Weckgläsern. Hinter dem zweiten „Adventstor“ befindet sich der Garten des Wohnhauses Herrenweg. Und auch er ist zum Advent passend geschmückt. Eine Lichterkette rankt sich um das Terrassengeländer, an den Tannenzweigen in den Töpfen baumeln Weihnachtskugeln und das Feuer der vier Ölfackeln sorgt für die richtige Stimmung.

In festlicher Stimmung sind auch schon die rund 100 Gäste, die am frühen Abend durch das Gartentor strömen. Eine Gruppe kommt vom „Haus am Berg“, einem Wohnhaus für autistische Kinder und Jugendliche. Im „Haus Herrenweg“ leben 30 Männer und Frauen mit größtenteils geistigen Behinderungen. Beide Häuser sind Einrichtungen der Lebenshilfe Krefeld. An diesem 2. Dezember feiern sie gemeinsam das Öffnen der Türe. Es gibt Punsch und weihnachtliches Gebäck. Alle freuen sich über das trockene Wetter. „Ist doch klar, wenn die Engel unterwegs sind“, sagt Annie Ixfeld überzeugt.

1979 war sie eine der Gründerinnen des „Hülser Arbeitskreises Behinderte“. Heute kommt sie in Begleitung ihrer Tochter zu der Feier. Wohnhaus-Leiterin Kathrin Bönsch verteilt schon mal die Liedtexte, denn gleich wollen alle noch gemeinsam singen. Erst im vergangenen Jahr rief Gemeindereferentin Leonie Peuten-Thomas die Aktion „Hülser Adventsfenster“ ins Leben. „Ich kannte so etwas aus dem Sauerland und war der Meinung, wir sollten das in Hüls auch mal anpacken“, erzählt sie.

Tatkräftige Unterstützung erhielt sie von der evangelischen Kirchengemeinde. Die Aktion war ein Erfolg. „Dieses Mal hatte ich viele Bewerbungen, von Privaten und von öffentlichen Einrichtungen. Jeder, der aus seinem Haus einen Adventskalender machen wollte, durfte zwei Zahlen nennen. Ich habe dann alle Beteiligten auf die 24 Tage verteilt. Das ging problemlos auf.“

Leonie Peuten-Thomas möchte mit der Aktion „wieder das Besinnliche im Advent in den Vordergrund rücken“. Am Freitag ist ihr das gelungen. Die Gäste lauschen hingebungsvoll der Geschichte von Maria und dem Engel. Später gehen alle noch in das benachbarte Heinrich-Joeppen-Haus, um gemeinsam weiter zu feiern.