Der Graben um die Hülser Burg führt wieder Wasser
Die Sanierung des Denkmals ist abgeschlossen. Möglich gemacht haben es viele Geld- und Sachspenden.
Hüls. Es ist beispielhaft, was die Ehrenamtlichen des Hülser Heimatvereins und des Hülser Sportvereins in wenigen Jahren aus dem verfallenen Gemäuer der Hülser Burg gemacht haben. Aus der Ruine aus dem 15. Jahrhundert ist ein kulturelles Kleinod geworden - das jetzt auch wieder von einem Graben umgeben ist, der das ganze Jahr über Wasser führt.
Nachdem die Stadt Krefeld das Sanierungskonzept für den Burggraben im vergangenen Jahr genehmigt hatte, spuckten die 16 Aktiven der beiden Hülser Vereine in die Hände. Das Ergebnis der Arbeiten wird morgen der Presse sowie dem Oberbürgermeister vorgestellt.
Vor knapp zwei Monaten konnte mit der Unterstützung durch die Firma Fenners Baugesellschaft aus Neukirchen-Vluyn, mit dem Aushub des verschlammten Grabens begonnen werden. Mit dem kostenlos zur Verfügung gestellten Bagger und der Pumpe ist der Graben um knapp 80 Zentimeter vertieft worden. Insgesamt mussten rund 700 Kubikmeter Bodenmaterial bewegt werden.
"Der ausgebaggerte Schlamm ist auf die Böschung gekippt und von unseren Leuten per Hand verteilt worden", berichtete Werner Mellen, Vorsitzender des Hülser Heimatvereins. Der Wasserlauf des Burggrabens wird vom Grundwasser gespeist und erreicht meist eine Wassertiefe von knapp einem Meter.
"Wir werden den Wasserstand über das kommende Jahr beobachten. Die Böschung haben wir begrünt. Das Saatgut war ebenfalls eine Spende, und zwar der Firma Feldsaaten Freudenberger aus Krefeld", freut sich Mellen über die großzügige Unterstützung.
Ohne die vielen Geld- und Sachspenden von Bürgern, Firmen, Geschäftsleuten sowie Zuschüssen des Landes NRW und des Landschaftsverbandes Rheinland wäre die Sanierung des Hülser Bau- und Bodendenkmals sicher nicht so schnell möglich gewesen.
"Mit insgesamt 280000 Euro hatte die Verwaltung die Sanierung der Burg vor vielen Jahren in der BZV Hüls einmal beziffert", erinnert sich Mellen. Für ihr eigenes ehrenamtliches Engagement, die Burgruine als Denkmal Hülser Ortsgeschichte zu erhalten erhielten die Burgsanierer vor drei Jahren den Denkmalpreis der Stadt Krefeld.
Vor acht Jahren haben sie das Projekt in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege gestartet. In mittlerweile mehr als 20000 ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden ist zuerst das baufällige Herrenhaus in der Burg und danach der Turm mit der Burgmauer in Angriff genommen worden. Im Kaminzimmer des historischen Wehrturms haben sich im vergangenen sowie in diesem Jahr bereits 60 Brautpaare das Ja-Wort gegeben.
Die Burganlage hat sich auch als Veranstaltungsstätte für bis zu 500 Personen bewährt. Hier finden Theatervorführungen und Konzerte, Ausstellungen, Vereinsfeste und das "Grüne Klassenzimmer" der Hülser Grundschulen statt. "In 2009 soll es auch wieder die beliebten Operetten-Abende geben, die wir früher einmal hatten", verrät Mellen.
Mit der Sanierung der Außenanlagen sowie des Burggrabens ist die Rettung des Denkmals vor dem Verfall, erfolgreich abgeschlossen.