Ein neues Theater für Krefeld
In der kleinen Puppenbühne im Blauen Haus geht am MIttwoch erstmals der Vorhang auf – der Beginn einer bunten Eröffnungswoche.
Krefeld. Die große Eröffnung naht, und bis zuletzt war noch einiges zu tun. Am Mittwoch geht im Puppentheater Blaues Haus in Hüls erstmals der Vorhang auf. Vor einigen Tagen herrschte in den Räumen, die heute erstmals Foyer und Bühne bilden, noch ein wenig Chaos. Bohrmaschine, Hammer und Farbeimer waren im Dauereinsatz.
Inzwischen haben die Zimmer Gestalt angenommen. Das Foyer hat einen neuen Anstrich erhalten, eine alte Säule, die vorher hinter dicken Rigipsplatten versteckt war, steht nun, angestrichen in einem satten Rot, mitten im Raum.
Die in den 70er-Jahren abgehängten Decken sind wieder in voller Höhe zu sehen, die dunkelbraunen Holztüren scheinen seit 100 Jahren an ihrem Platz zu sein. "Alles, was alt ist, ist praktisch neu", erzählt Volker Schrills, der das Theater gemeinsam mit seiner Frau Stella Jabben führt. "Wir haben alles rausgerissen und neu gemacht."
Neu ist auch die kleine Holztür, die in den Theaterraum führt. Sie ist für die kleinen Besucher gedacht. "Wer sich von den Kindern traut, der darf durch die kleine Türe hineingehen." Der Saal selbst ist in einem samtigen Rot gehalten. Der Bühnenbereich ist durch lange schwarze Vorhänge abgetrennt.
Im ganzen Saal wurde Teppichboden verlegt, und die Bühne erhielt einen Holzboden. "Ständig ist hier etwas passiert", erzählt Stella Jabben. "An einem Tag kommen die Feuerlöscher, am nächsten die Bauaufsicht. Und zwischendurch werden die Toiletten fertig. Es ist eine aufregende Zeit."
Seit fünf Jahren wohnt das Paar schon in dem Haus an der Tönisberger Straße 64. "Ein eigenes Theater war immer in Planung", sagt Schrills. "Aber erst mal mussten die Wohnräume in den oberen Etagen renoviert werden. Und dann haben wir ja auch noch unser Turniertheater, mit dem wir viel unterwegs sind."
Bis zu ihrem Umzug nach Hüls hatten die beiden ihre eigenen Puppenbühnen, mit denen sie in ganz Deutschland gespielt haben. Jedoch war der Wunsch nach einem festen Standort mit Werkstatt, Lager und Bühne groß. "Natürlich ist es auch ein Risiko, sich in einem kleinen Ort mit einem Theater niederzulassen. Aber wir wollten es ausprobieren."
Über den Zuspruch können sie nicht klagen. Fast alle Aufführungen der Eröffnungswoche sind schon ausverkauft.