Wein, Sekt und Trüffel – ein Genuss an der Hülser Burg
Beim Burg-Weinfest gab es Gaumenfreuden zu entdecken.
Krefeld-Hüls. Wer am Sonntag auf den Tag der Deutschen Einheit anstoßen wollte, hat auf dem Hülser Burg-Weinfest die passende Rebsorte dazu gefunden. Handelskauffrau Andrea Meinhold vom A.C.M. Weinkontor in Hüls hatte Winzer und Weinhändler aus mehreren deutschen Anbaugebieten eingeladen. Aber auch auswärtige Sorten aus Frankreich, Italien und Österreich sowie aus Südamerika und Neuseeland kommen gut bei den Weinkennern an. "Da im Vergleich zum letzten Jahr das Wetter mitspielt, bin ich mit dem Besuch mehr als zufrieden", sagt sie. An der Kasse kommt sie kaum damit nach, Probierkarten zu verkaufen.
Weinfreund Ludwig Croonenbroeck aus Hüls lässt seinen Lieblingswein La Croisade, einen Cabernet Syrah aus Frankreich, ausnahmsweise stehen und probiert stattdessen lieber einige Exoten. "Hervorragend", so sein Kommentar zu einem Pinot Noir aus Neuseeland. Euphorisch gar das Ergebnis der Verkostung einer im Holzfass gereiften Mischung verschiedener Rebsorten aus Argentinien: "Der Geschmack nach Johannisbeeren und der Geruch des Merlot geben diesem tollen Wein eine fruchtige Note."
Ausgesprochen beliebt sind auch die heimischen Sorten. Reißenden Absatz findet ein frischer Federweißer aus der Pfalz zum Zwiebelkuchen. Jungwinzer Christian Nett aus dem 900-Seelendorf Duttweiler in der Pfalz hat sogar seine Familie bei der Lese allein gelassen, um im Schatten der Burg seinen in Österreich prämierten Spätburgunder anzubieten: "Der beste Pinot Noir kommt aus Deutschland", habe auf der Urkunde gestanden.
Verkaufsleiterin Isabell Bitzenhofer von einer Winzergenossenschaft am Kaiserstuhl kredenzt neben den Auslesen an Weißherbst und Grauburgunder einen "Blanc de Noir", der voll den Geschmack der Weinkenner trifft - einen hell gekelterten, "weißen Rotwein".
Auch das fünfte Burg-Weinfest hat wieder eine Überraschung für die Besucher bereit. Wie schon im letzten Jahr konnte man auf napoleonische Art mit dem Säbel eine Flasche der Marke "Hülser Burg-Sekt" köpfen. Neu war die Methode, eine Trüffel-Praline im Glas mit Sekt aufzufüllen. Außerdem gab es verschiedene "hochprozentige" Schokoladen mit einem Kakaoanteil von über 70 Prozent zu Wein und Sekt. Wer noch nicht zu viel probiert hatte, konnte den Turm der wunderbar renovierten Burgruine besichtigen.