Hüls: „Formel Seife“ mit internationalem Team
Am Sonntag findet das Rennen der flotten Kisten auf dem Hülser Berg statt. Mit dabei: Starter aus Polen, Bulgarien und der Türkei.
Krefeld. Der neue Star der „Formel Seife“ präsentiert sich in gelb bemaltem Sperrholz. Er heißt „Miski“, riecht keinesfalls nach Benzin oder Öl, sondern wie alles hier in der Halle des Freizeitzentrums Süd, nach Farbe. „Ich glaube Miski ist polnisch und heißt sowas wie Teddybär“, versucht die 17-jährige Bulgarin Danya vom „Namiekko“-Team das internationale Stimmengewirr der jungen Seifenkistenbauer zu deuten. Heute sei sie heilfroh, wie sie sagt, dass sie in ihrer Heimat in der Oberstufe Deutsch und Englisch belegt hat.
In einer Gruppe von fast 40 Jugendlichen aus Polen, Bulgarien und der Türkei ist Danya im Rahmen des internationalen Jugendprojektes „Kommunikation und Mobilität“ für 10 Tage nach Krefeld gekommen. Gefördert von der EU, umgesetzt vom Jugendamt der Stadt Krefeld.
„Als die Jugendlichen vergangene Woche hier ankamen, wollten wir sie mit diesen vier Seifenkisten-Rohlingen überraschen“, so Norbert Axnick vom Jugendamt. Das ist gelungen, denn wie die meisten hier hatte auch der 18-jährige Artur aus Polen noch nie ein solches Gefährt aus der Nähe gesehen.
Dass er nun sogar vom „Namiekko-Team“ zum Fahrer gewählt wurde, freut ihn besonders. Obwohl er inzwischen weiß, dass „Namiekko“ wie alle anderen Seifenkisten keinen eigenen Antrieb hat und auf abschüssige Strecken an Hanglage angewiesen ist. „Na ja, ein bisschen üben sollte ich das Lenken vor dem Rennen schon noch. Aber Danya hat gesagt, Namiekko ist Bulgarisch und bedeutet so etwas wie Entspannung. Also bleibe ich ganz cool.“
Erleichtertes Grinsen bei Rafal (18) vom Miski-Teddybär-Team. „Gott sei Dank. Ich bin der Miski-Pilot und dachte schon, ich sei der einzige, der keine Ahnung hat.“ Als die Jugendlichen in Krefeld ankamen, bildeten sie noch Länderteams und blieben zunächst unter sich. „Das hat sich aber schnell geändert“, sagt Danya. „Wir sind jetzt Seifenkistenteams und so durchmischt, dass wir uns sogar unsere Teamnamen und vor allem unsere Schlachtgesänge übersetzen müssen.“