Hülser Berg: Drei Unfälle am „Kisten-Tag“

Zum 14. Mal war am Sonntag Renntag mit den bunten Gefährten.

Krefeld. Bunte, selbst gemachte Seifenkisten bestimmten am Sonntag — zum 14. Mal — das Bild am Hülser Berg. Nach den Probeläufen ab 9 Uhr sollten um 13 Uhr die Wertungsläufe beginnen, doch es verlief nicht alles wie vorgesehen.

Die Rennstrecke war einige Zeit gesperrt, da es insgesamt drei Unfälle gab: Bei einem wurde ein vierjähriges Kind am Kiefer verletzt, beim zweiten überschlug sich ein 15-Jähriger und erlitt eine Fraktur im Schulterbereich. Schürfwunden erlitt ein weiterer Jugendlicher.

Die Fahrer der fantasievoll gestalteten Seifenkisten stehen trotz allem geduldig in dem Startbereich bereit und warten geduldig auf den Startschuss. „Die Vorbereitungen für die Veranstaltung laufen seit einem halben Jahr. Der Tag ist für die ganze Familie. Luftballontiere, T-Shirt-Bemalung und Verpflegungsstände sorgen für viel Spaß“, sagt Gerhard Ackermann, Fachbereichsleiter Jugendhilfe.

„Unser Seifenkistenrennen ist heute international. Jugendliche aus Bulgarien, der Türkei und Polen sind mit am Start,“ ergänzt Norbert Axnick, Abteilungsleiter im Fachbereich. „Ich hatte gerade einen Unfall, aber die Kiste fährt wieder“, sagt Jakob Piotel auf Englisch, der zusammen mit Adam Gatecki in der Kiste saß. Beide kommen aus Polen und bleiben für das Seifenkistenrennen eine Woche in Krefeld. Ihre Kiste haben sie schon gestaltet. Gebaut wurde sie vor ihrer Ankunft im Freizeitzentrum Süd. Die Bemalung haben die Jugendlichen selber in die Hand genommen. Nach ihrem Unfall müssen sie allerdings eigenständig tätig werden. „Mit Bohrmaschine, Hammer und Nägeln habe ich unseren ‚Ferrari’ wieder geflickt“, sagt der 17-jährige Arthur Foltynowicz aus Polen. Ein dicker Ast dient als Seitenstabilisator und hilft, durch den „Seifenkisten-Tüv“ zu kommen.

Insgesamt stehen 70 Fahrer bereit und hoffen, einen Preis in einer der vier Bewertungskategorien zu gewinnen. Zwei Kisten davon gehören Familie Lehnen. „Das Seifenkistenrennen in Tönisberg ist dieses Jahr wegen des Regens ausgefallen“, sagt Markus Lehnen. Er hat vorgesorgt. Sein „Hai“ ist mit Scheibenbremsen ausgestattet und kommt so auch bei Regen zum Stehen. Innerhalb von zwei Wochen hat der gelernte Schlosser in seiner Hobbywerkstatt den „Hai“ zusammengebaut.