Offener Brief Tempo 30 für Steeger Dyk: Eltern bitten OB Frank Meyer um Hilfe
Hüls · Seit fast zwei Jahren bemüht sich eine Initiative von besorgten Eltern darum, mehr Verkehrssicherheit auf dem Steeger Dyk zu erreichen. Da sich der Erfolg bisher in Grenzen hält, haben sie nun Oberbürgermeister Frank Meyer in einem Offenen Brief „im Rahmen seiner dienstlichen Möglichkeiten“ um Hilfe gebeten.
Weder eine kleine Demo am Rand der Sitzung der Bezirksvertretung Hüls Ende 2022 noch ein Ortstermin mit zwei Dutzend Kinder im Oktober 2023 haben die Forderung, auf dem Steeger Dyk eine Tempo-30-Zone einzuführen, durchsetzen können. „In der Zeit von 7.15 bis 8.15 Uhr kreuzen täglich ca. 200 Kindergartenkinder mit ihren Eltern, Schülerinnen und Schüler der Hülser Grundschulen und der weiterführenden Schulen sowie Erwachsene auf dem Weg zur Arbeit den Steeger Dyk in Höhe der Kreuzlückenstraße und der Bruckerschen Straße“, führt die Initiative an. Zwei Drittel davon seien Kinder, die weit überwiegend an der Ecke Kreuzlückenstraße mit dem Fahrrad und an der Ecke Bruckersche Straße zu Fuß die Kreuzungen passierten. Dies sei durch eine einwöchige Erhebung in der Zeit vom 9.9. bis 13.9. ermittelt worden.
Politik unterstützt
Forderungen der Eltern
Um die Kinder vor Unfällen auf der stark befahrenen Straße zu schützen, fordern die Eltern Tempo 30 ab dem Ortseingangsschild sowie die bessere Sichtbarkeit des Übergangs Kreuzlückenstraße durch Markierungen auf der Fahrbahn und einen Zebrastreifen am Übergang Bruckersche Straße. Das Thema wurde schon mehrfach in der Bezirksvertretung behandelt, zuletzt im Juni. Dabei stellte sich die Politik hinter die Forderungen der Eltern. Erneut wurde mit Blick auf eine mögliche Tempo-30-Zone ein Prüfauftrag an die Verwaltung erteilt. In der Vergangenheit waren ähnliche Forderungen von der Stadt zurückgewiesen worden. Begründung: Beim Steeger Dyk handele es sich um eine „Vorbehaltsstraße“, auf der Tempo 30 rechtlich nicht möglich sei. Zudem werde die Straße regelmäßig von Rettungsfahrzeugen des Hülser Krankenhauses befahren.
Die Elterninitiative gibt sich damit nicht zufrieden „Nach den uns vorliegenden Informationen verfügt das Helios Krankenhaus Hüls nicht mehr über eine Notaufnahme, die durch Rettungsfahrzeuge angefahren wird“, heißt es im Brief an Meyer. Zudem sei die Einstufung als Vorbehaltsstraße eine Maßnahme, die durch den Rat der Stadt Krefeld rückgängig gemacht werden könne.
Durch die Änderung des Straßenverkehrsgesetzes durch den Bund seien den Kommunen mehr Möglichkeiten eingeräumt worden, die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 30 zu reduzieren. Als Beispiele seien im Gesetz hoch frequentierte Wege zur Schule und Kita, so wie in Hüls, aufgeführt worden. „Wir sind deshalb der Meinung, dass Sie die neu geschaffenen Spielräume nutzen sollten“, so die Eltern an Meyer.
Bezirksvorsteher Thorsten Hansen räumt ein, dass sich trotz aller Bemühungen der Bezirksvertretung am beklagten Zustand wenig geändert habe. Immerhin seien jetzt zur Reduzierung des Tempos schon einmal Schwellen auf der Straße aufgebracht worden. „Das reicht natürlich noch nicht.“
Aus Sicht der Initiative zeigen diese „Rüttelstreifen“ keine Wirkung. Sie regt auch die Aufstellung einer Geschwindigkeitswarnanlage in dem betroffenen Abschnitt an.