Nachbar klagt gegen den Umbau der Talschenke
Der Eigentümer des alten Jugendstil-Gebäudes, Rolf Rosen, erhält gleich von zwei Seiten Gegenwehr.
Hüls. Eigentlich könnte Rolf Rosen zufrieden sein. Eine Bauvor-anfrage des Eigentümers der Talschenke in Hüls ist von der Stadt Krefeld positiv beantwortet worden.
Die Pläne, die ein Kempener Architekt entworfen hat, sehen in dem Jugendstil-Haus fünf Eigentumswohnungen vor, im Garten werden zwei Doppelhaushälften im Bauhaus-Stil errichtet. Allerdings bekommt Rosen nun von zwei Seiten Gegenwehr.
Ein Anwohner des Talrings hat eine Klage gegen das Projekt eingereicht, weil er einen Wertverlust seines Objektes befürchtet. Der Streitwert liegt bei 20000 Euro. Rosen kann die Argumente nicht verstehen. "Wenn ich eine große Gastronomie mit 300 Außensitzplätzen bauen würde, so wie es vor zehn Jahren einmal war, wäre die Belästigung deutlich größer."
Bis auf einen kleinen Raum, den das Ensemble des Dampftheaterder Betreiber des Nordbahnhofs für Schluff-Sonderfahrten nutzen werden, sehen die neuen Pläne keine gastronomische Nutzung vor. Der Bauherr kündigt Regressforderungen an, sollte die Klage das Projekt verzögern oder gar verhindern.
Probleme vor allem mit den Häusern im Garten haben die Grünen. Günter Föller, Bezirksvertreter der Grünen in Hüls, will für den gesamten Talring einen Bebauungsplan aufstellen, um derartige Projekte in Zukunft zu verhindern. "Die Bebauung an der Talschenke ist wegen der erteilten Bauvoranfrage nicht mehr zu verhindern. Allerdings befürchten wir, dass auch andere Grundstückseigentümer auf die Idee kommen, in ihren Gärten Häuser bauen zu wollen", erklärt er.
Nicht verstehen kann der Grünen-Vertreter, dass die Verwaltung trotz der seit Monaten vorliegenden Bauanfrage die Bezirksvertreter nicht über das Projekt informiert hat. Erst aus der WZ hatte Föller erfahren, was an der Talschenke passieren soll.
"Die moderne Struktur der Doppelhäuser passt nicht in das Gebiet. Wir konnten aber nicht mehr eingreifen. Das wollen wir mit dem B-Plan verhindern", sagt der Bezirksvertreter, der die Hülser Kollegen der CDU und der FDP nach ersten Gesprächen hinter sich sieht.
Hans Butzen (SPD) hält von den Plänen wenig. "Ich finde es sehr positiv, wenn der Eigentümer eine sinnvolle Verwertung der Talschenke vornimmt. Würde ein B-Plan das Projekt verhindern wäre eine Schadenersatzforderung die Folge."