Regio: SPD warnt vor Mauscheleien
Die Verwaltung informiert über die Pläne der Regio und der Wohnstätte im geplanten Baugebiet Hüls-Südwest.
Krefeld. "Meine Befürchtungen sind mir nicht genommen worden", sagt Hans Butzen, Ratsherr und SPD-Sprecher in der Bezirksvertretung Hüls (BZV), auf Anfrage der WZ. "Ich denke, dass durch die Anträge der CDU für den Planungsausschuss am 5. Dezember und die nächste BZV, ein Umlegungsverfahren für das Gebiet Hüls-Südwest und zeitgleich ein ergänzendes Bebauungsplan-Verfahren einzuleiten, den Interessen der Regio Vorschub geleistet wird. So schafft man eher Voraussetzungen zu Nutzen der Regio, als dass man steuert."
Zwei Stunden dauerte am Dienstag die sachlich geführte, informative nicht öffentliche Sitzung, die auf SPD-Antrag stattfand. Zwar hätten es die Sozialdemokraten lieber gesehen, wenn öffentlich darüber beraten worden wäre. Doch wenn Grundstücksangelegenheiten besprochen werden, findet dies grundsätzlich hinter verschlossenen Türen statt.
"Wir Hülser wollen wissen, was Sache ist und möglichen Mauscheleien direkt einen Riegel vorschieben", hatte Hans Butzen seinen Antrag begründet. "Wir wollen endlich Klarheit hinsichtlich der Eigentumsfragen im geplanten Baugebiet Hüls-Südwest." Butzen bezog sich auf einen WZ-Bericht über die Firma Regio, die sich dort Optionen auf Grundstücke sichern konnte. Butzen zitierte, "dass die Verhandlungen der Regio von Josef Krings geführt wurden, der bekanntermaßen der Schwager von Fraktions-Chef Wilfrid Fabel ist. War da etwa Insiderwissen geflossen?"
CDU-Sprecher Philibert Reuters erklärte auf Anfrage, dass durch das Umlegungsverfahren ein rechtsstaatlich geordnetes und neutrales Verwaltungsverfahren sichergestellt werde. Außerdem würde die Öffentlichkeit bei einem B-Plan-Verfahren beteiligt und das Geschehen transparent.
Wie bekannt wurde, hat die Regio im geplanten Baugebiet Kauf-Verträge oder -Optionen über rund 40 Hektar, die Wohnstätte besitzt etwa 15 Hektar. Letztere werde wohl einen Teil des Grundes verlieren, da Abstandsflächen zu zwei anliegenden Unternehmen gesichert werden müssen. Sollte das Wohngebiet erschlossen werden, würden in Hüls in einer offenen Bauweise 20 Prozent mehr Siedlungsfläche mit 1600 Wohneinheiten für 3300 Menschen entstehen. Da sich der Erschließungszeitraum über rund 15 bis 20 Jahre erstreckt, könnte es auch sein, dass die demografische Entwicklung andere Vorgehensweisen vorgibt.