Schüler bauen Blumenkästen für Senioren
Robert-Jungk-Gesamtschule: Zehntklässler entwerfen rollstuhlgerechte Pflanzkübel für Fischers-Meyser-Stift.
Krefeld. Im vergangenen Jahr erbt das Fischers-Meyser-Stift vom Altenheim Westparkstraße zwei große hölzerne Blumenkästen. Agatha Bugiel, die Leiterin des Sozialen Dienstes, hat die Idee, die Kästen von den Heimbewohnern bepflanzen und pflegen zu lassen. „Für viele waren die Kästen aber zu tief. Mein Sohn arbeitete im Technikunterricht gerade mit Holz“, erzählt sie, „und da dachte ich, dass die Schüler der Robert-Jungk-Gesamtschule uns vielleicht helfen können und rief dort an.“
Bei der Schule fragt Bugiel an, ob die Schüler nicht vielleicht eine Idee haben, wie man den Senioren das Bepflanzen der Blumenkästen erleichtern kann. Lehrer Michael Lohmann stellt das Thema in der Wahlpflichtgruppe Technik vor und die elf Schüler aus dem zehnten Schuljahr nehmen die Herausforderung an. Sie zeichnen, planen, kalkulieren Kosten, kaufen ein und setzen die einzelnen Bauteile zusammen. Entwickelt haben sie zwei Gestelle, die unter den Blumenkästen angebracht werden können.
Dadurch sind die Kästen nun auch vom Rollstuhl aus leicht zu bepflanzen. Ein weiterer Clou: Unter den Trägern sind Rollen angebracht, so dass sich die Pflanzkübel leicht versetzen lassen und jede Ecke der Kästen ohne großen Aufwand zu erreichen ist.
Den Praxistest unternehmen Jung und Alt gemeinsam: Rund ein Dutzend Seniorinnen und ein älterer Herr warten bereits warm eingepackt — zum großen Teil in Rollstühlen — neben Beuteln mit Blumenerde und einer Anzahl blühender Frühlingsblumen. „Einmal Erde. Und ein Messer bitte. Oder Schlüssel.“ Die 15-jährige Marisa Sabedin managt die Pflanzaktion an einem der beiden Blumenkästen. Mit Gertrud Lenting hat sie eine erfahrene Hobbygärtnerin als Gegenüber: „Ich hatte früher einen Schrebergarten und auch Balkonkästen.“ An allen Abschnitten der Blumenkästen wird eifrig gewerkelt. An guten Ratschlägen, wie man das Wurzelgeflecht bändigt und wie man die Stiefmütterchen schön anordnen kann, fehlt es nicht. Es wird eifrig gearbeitet, diskutiert und gefachsimpelt.
Die Lehrerin Ines Baselt steuert noch eine kleine Palette Frühlingsblüher bei und berichtet: „Wir haben uns die Zusammenarbeit mit einer Hülser Institution gewünscht. Eine unserer Schülerinnen war als Praktikantin im Stift und ganz begeistert. Junge Leute treffen alte Leute — das wollen wir weiter pflegen.“