Zwist um Siempelkamp ruht
Erschütterungen und Staubbelästigungen sind derzeit kein Problem.
Krefeld-Inrath. Die Firma Siempelkamp will ihre Gießerei erweitern. Ein Thema, über das die Anwohnern am Inrath am WZ-Mobil diskutierten. Vor gut eineinhalb Jahren waren nicht zuletzt Proteste der Nachbarn ein Grund, dass die Pläne noch einmal überarbeitet werden mussten.
Anwohnerin Olga Brack hat schon ab und zu Staub- und Schmutzpartikel auf ihrem Balkon entdeckt. "Aber das kommt selten vor. Ansonsten stört mich die Firma und die Nähe dazu nicht. Man braucht so große Unternehmen ja auch, sie bringen Arbeitsplätze." Ihr Tochter Maria sieht das genauso, sie hat in den Ferien schon einmal bei Siempelkamp gearbeitet und findet die Nähe zur Firma keineswegs störend.
Ähnlich sieht es auch Barbara Andrejczak, die seit sieben Jahren an der Straße Am Schluff wohnt. "Ich kann mich da nicht beschweren." Bei allen Maßnahmen und Erweiterungen sollte man ihrer Meinung nach aber einen Mittelweg finden: Nicht nur die Firma solle profitieren, sondern auch die Anwohner zufrieden gestellt werden.
Anfang 2004 haben Jutta und Gisbert Farnik ein Haus Am Schluff gekauft. Die Zusammenarbeit mit Siempelkamp sei besser geworden, sind sich die beiden einig. Auch die Einladung zur Werksbesichtigung habe man gerne angenommen. "Die Leute vor Ort wollen vor allem informiert werden, wieviel Staub, wieviele Erschütterungen es gibt", sagt Gisbert Farnik. Einfache Erklärungen seien aber erwünscht, kein Fachchinesisch, so ihre Anregung an die Firma. Dass Siemelkamp sich vergrößern möchte, sei verständlich. "Keiner wird sich sträuben, wenn durch die Erweiterung Arbeitsplätze geschaffen werden."
Anette Amalfi hat ihr Schlafzimmer im Haus sogar direkt nach hinten Richtung Siempelkamp. "Manchmal ist da abends ein bisschen Krach, aber das ist kein großes Problem." Wenn das Fenster zu sei, höre man nichts mehr. "Da ist der Schluff schon lauter, aber an den habe ich mich auch gewöhnt."
Ein 17-jähriger Jugendlicher wohnt mit seiner Familie Am Schluff. "Unser Balkon geht zur Firmen-Seite raus, wenn dort gearbeitet wird, kann man den Lärm schon hören." Aber wirklich stören täte es ihn nicht. Auch Wjatscheslaw Mihailov (25) wohnt noch bei seinen Eltern. "Ich ziehe aber bald aus, dann bin ich eh hier weg." Natürlich höre man die Fabrik. "Da wird halt gearbeitet, aber das ist normal."