Närrisches Leben als Jröine Jong

Ex-Prinz Willi Musow feiert karnevalistisches Jubiläum.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Ein jeckes Jubiläum feiert der Inrather Willi Musow in diesem Jahr: Er ist seit 1949, 66 Jahre, Mitglied bei der Karnevalsgesellschaft (KG) Fidele Jröine Jonges. Dieser 1925 am Inrath gegründeten KG hatten schon sein Großvater Wilhelm als Gründungsmitglied und sein Vater Arnold angehört.

Seinerzeit trafen sich die Karnevalisten nach den Veranstaltungen immer im Restaurant Zum Kloster. Seine Mutter wusste, dass es nicht bei einem Bier blieb und beauftragte ihn, den Vater abzuholen. „Dabei hat man mich spontan in die KG aufgenommen“, sagt Musow. Er hat es nicht bereut. 1958 amtierte er mit seiner Frau Käthe als Inrather Prinzenpaar. Da war Willi Musow schon mehrfach in den verschiedensten Rollen bei den Karnevalssitzungen der Jröinen Jonges aufgetreten. Seine Frau übernahm das Schminken und das Nähen der Kostüme. „Wir haben wochenlang im Keller an der Nähmaschine gesessen, meine Freundin Roswitha Koenen und ich.“

Der gelernte Bauschlosser wohnt noch heute in der Nähe seines Geburtshauses, da wo die Inrather Besiedlung in die Hülser Bebauung übergeht. Hier steht auch die Werkstatt, die er mit seinem Vater aufgebaut hat. Schnell war der begabte Handwerker unverzichtbarer Helfer beim Bau der vereinseigenen Karnevalswagen. Weil er eine künstlerische Ader hat, übernahm er auch über Jahrzehnte die „Dekoration“ der Veranstaltungsräume und schuf die noch immer benutzten Bühnenbilder und Plakate.

„Seit etwa dem Jahr 2000 sitze ich im Sommer in der Werkstatt und male nur zum Spaß“, kommentiert er die vielen bunten Bilder in der Garage. Jetzt zum „Jubiläum“ hat er mit seiner Frau Käthe, mit der er schon die Diamantene Hochzeit feierte, noch einmal die vielen Fotos aus der Schublade geholt. Und ist erstaunt, was er als „grüner Junge“ so alles angestellt hat.