OB-Kandidat Vermeulen auf Stimmenfang

Der 56-jährige Bockumer nutzte das Grünkohlessen der CDU Nord, um sich bei den Parteimitgliedern vorzustellen.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Wie sieht jemand von Außen den Krefelder Nordbezirk? Beim traditionellen Grünkohlessen der CDU Krefeld-Nord verrät der Oberbürgermeister-Kandidat der CDU, Peter Vermeulen, seine Meinung dazu und wirbt gleichzeitig schon um Wählerstimmen. Stadtbezirksvorsteher Walter Fasbender hat den Herausforderer von Frank Meyer, Spitzenkandidat der SPD, in die Gaststätte „Sieburg“ am Moritzplatz eingeladen.

Vermeulen stellt sich kurz vor. Der 56-jährige Krefelder ist seit 25 Jahren CDU-Mitglied, wohnt mit seiner Familie in Bockum und ist 2005 als Unternehmensberater aus der Wirtschaft in die Verwaltungsspitze in Mülheim gewechselt. Zunächst als Beigeordneter für Jugend, Schule und Kultur, seit 2012 nun für Umwelt, Planen und Bauen. Er kenne sich in der Verwaltung aus und kenne ebenso die Finanznot der Ruhrgebietsstädte. Das lähme eine Stadt. Sein Ziel sei deshalb als möglicher neuer OB, den Haushalt auszugleichen, neue Verwaltungsstrukturen zu schaffen und als Verwaltung auch tatsächlich Entscheidungen zu treffen. Das passiere oftmals nicht, schaffe Unruhe und immer größer werdende Probleme. Ob er damit die ungeklärte Situation der Fundtierverwaltung meint, lässt er offen.

Vermeulen setzt auf ein offenes Wort. Im Stadtbezirk Nord sind viele Kleingartenanlagen, die sich über die Erhöhung der Pacht ärgern. Um diesen Schritt komme man als Stadt nicht herum. Doch es müsse den Kleingärtnern verständlicher erklärt werden. Ob die leerstehende Kaserne an der Kempener Allee für Flüchtlinge genutzt werden wird, beschäftigt viele Anwohner des Nordbezirks. Vermeulen empfiehlt, dies vor allem wegen des hohen finanziellen Aufwands zunächst genau zu prüfen, bevor man in Aktionismus verfällt. Die Ansiedlung von Siempelkamp begrüßt er trotz der Anwohnerproteste. „Krefeld ist Industriestadt und muss solchen Betrieben auch Entwicklungsperspektiven bieten, sie andererseits aber auch kontrollieren.“ Da sprechen der Politiker und der Verwaltungsmann aus einer Person. yb