Bürgerverein Tackheide - Allerhand Abscheuliches aufgesammelt
Freiwillige des Bürgervereins trafen sich zur gemeinsamen Abfallbeseitigung.
Krefeld-Tackheide. Um kurz vor elf Uhr gehen den ersten fleißigen Helfern des Bürgervereins Tackheide die orangefarbenen Müllsäcke aus, denn es sind wahre Berge von Unrat, die sich in der Umgebung über die vergangenen Wintermonate angesammelt haben.
36 Freiwillige durchkämmen seit Stunden die Gebiete an der Alten Gladbacher Straße, entlang der Bahnstrecke, im Dreieck Tackheide und im Bereich der Auffahrt zur B 57. „Hier sammelt sich erfahrungsgemäß der meiste Kehricht“, erklärt Reinhardt Karrenstein, Geschäftsführer des Bürgervereins Tackheide am Sammelpunkt. „Die Leute schmeißen entweder ihren Müll aus dem Fenster oder entsorgen ihn ganz bewusst an den Stellen, die schwerer zugänglich sind.“
Besonders in den Grünflächen unter der Brücke am alten Thyssen-Parkplatz finden die Helfer allerhand Abscheuliches. Dort liegt neben den üblichen Verdächtigen wie Autoreifen und Glasflaschen ein Haufen menschlicher Notdurft nebst Papier. Neben der Bahnstrecke offenbart die licht gewordene Vegetation ein Obdachlosenlager. Die Helfer, darunter zahlreiche Kinder und Jugendliche, scheuen sich nicht, auch hier Hand anzulegen. Alles wandert in Säcke und Schubkarren, wird vor Ort zu einem Berg aufgetürmt und später von der GSAK abgeholt.
Werner Lennackers, Anwohner und Mitglied des Bürgervereins, fährt mit seinem Auto zum Feldweg zwischen der alten Teerpappenfabrik und der eingleisigen Bahnstrecke des Thyssenwerks. Hier finden die Helfer Autobatterien, Überreste eines Mofas, Tüten mit Bratenfett und wieder einmal Leergut en masse.
„Pfandflaschen sind natürlich nicht dabei“, scherzt Gisela Scholten. Dafür Kondome, die zur Erheiterung der Heranwachsenden beitragen.
Für die Kinder ist der Frühjahrsputz ein Abenteuer, sie heben Schätze und erfinden Geschichten, wie dieses oder jenes Teil hier gelandet sein könnte. Tief verschlungene Trampelpfade führen schließlich zu einem großen Berg Blechmüll, der hier schon jahrelang liegen muss und gewiss gewerblicher Herkunft ist.
„Wir machen diese Aufräumaktion zum ersten Mal im Frühjahr“, erklärt Lennackers. „Sonst war dieser Bereich wegen der Bewachsung nicht einsehbar. Das habe ich auch noch nie gesehen.“ Es sind allerdings nur wenige Plätze, die sich in einem derart erbarmungswürdigen Zustand befinden. Denn fast überall, wo Wohnanschluss besteht, ist die Tackheide in einem fast makellosen Zustand.
Zum Abschluss bekommen alle Helfer eine heiße Erbsensuppe zur Stärkung und man ist sich einig, dass diese Aktion als Erfolg für die Gegend und das Gemeinschaftsgefühl gewertet werden darf. Einen besonderen Dank richtet Karrenstein an die GSAK, die sich um die dezentrale Abholung der orangefarben leuchtenden Müllsäcke kümmert.