Kreisverkehr Meyeshofstraße Ampel statt Kreisverkehr für die Kreuzung Meyeshofstraße
West · Der Unfallbrennpunkt zwischen Krefeld und St. Tönis soll entschärft werden. Eine Lichtzeichenanlage ist aus Sicht der Stadt dazu die beste Lösung – auch wenn sie Pläne für einen Kreisverkehr schon fertig hat.
Auf der Kreuzung Oberbenrader-/Meyeshofstraße ist es in der Vergangenheit oft zu schweren Unfällen gekommen. Deshalb hatte die Krefelder Stadtverwaltung schon vor längerer Zeit mit den Planungen für einen Kreisverkehr auf dieser Fläche begonnen. Diese sind mittlerweile fertig – sollen nun aber doch nicht umgesetzt werden. Das erfuhren die Mitglieder der Bezirksvertretung West in deren jüngster Sitzung.
Bedenken wegen der Größe und der angrenzenden Grundstücke – von den knapp 8000 benötigten Quadratmetern müssten von der Stadt erst noch 5600 gekauft werden – hatte es schon im vergangenen Sommer gegeben. Im Ausschuss für Bauen, Wohnen und Mobilität stimmten damals alle Fraktionen für einen Vorschlag der SPD, zunächst eine weitere bauliche Alternative zum Kreisverkehr vorzulegen.
Ampel-Lösung wäre preiswerter und schneller umsetzbar
Das Ergebnis dieser Prüfung stellte die Stadtverwaltung nun in der Bezirksvertretung vor. Demnach wäre eine Ampel-Lösung auf der Kreuzung nicht nur viel preiswerter, sondern auch schneller umsetzbar. Konkret: Allein die Baukosten (ohne Grundstückserwerb) für einen Kreisverkehr lägen aktuell bei 451 000 Euro, eine Ampel würde dagegen nur etwa 150 000 Euro kosten. Und während der Kreisverkehr erst nach Jahren mit der Realisierung einer Westumgehung Krefeld fertiggestellt wäre, könnte die Ampel kurzfristig eingerichtet werden.
Darüber hinaus wäre es sogar möglich, dass die Kreisverkehr-Lösung neue Unfälle verursacht. Denn Radfahrer entlang der Meyeshofstraße müssten von der Fahrbahn auf einen umlaufenden Rad-/Fußweg und dann wieder zurück auf die Fahrbahn geführt werden. Eine Kombination unterschiedlicher Führungsformen sei aber „nicht regelkonform und unfallträchtig“, so die Stadtverwaltung in ihrer Stellungnahme.
Eine Lichtzeichenanlage hätte gegenüber dem Kreisverkehr zwar den Nachteil längerer Wartezeiten. Andererseits ermögliche sie aber „wieder die Freigabe aller Fahrbeziehungen“, so die Stadt: Seit 2013 dürfen Verkehrsteilnehmer auf der Kreuzung aus Fahrtrichtung St. Tönis nur nach rechts abbiegen. Das hatte damals zu großer Kritik geführt, die immer mal wieder aufflammt. Erst im vergangenen Oktober forderte die Politik in der Nachbarstadt Tönisvorst ihre Verwaltung dazu auf, mit der Stadt Krefeld über eine Öffnung der Straße aus Richtung Tönisvorst zu sprechen.
Eine Ampel, so sagt die Krefelder Stadtverwaltung, werde Unfälle beim Abbiegen und Kreuzen verhindern. Der Bauausschuss soll deshalb jetzt die Errichtung einer solchen Anlage beschließen.
2017 war noch vehement der Bau eines Kreisverkehrs gefordert worden, nachdem es auf der Kreuzung einen tödlichen Unfall gegeben hatte: Ein 62 Jahre alter Radfahrer war damals von einem abbiegenden Lastwagen erfasst worden. Die Kreuzung wird von etwa 8400 Fahrzeugen am Tag passiert.
Noch in diesem Monat soll es nach Auskunft von Bezirksvorsteher Klaus Menzer einen Ortstermin der Bezirksvertretung an der Kreuzung geben. Dort wolle man sich die möglichen Varianten und deren Vor- und Nachteile erläutern lassen.