Weihnachtsmarkt Ein Paradies für Puppenfreunde

Linn. · Mützen, Schals und schicke Hosen: Anja Fiegen bietet seit 25 Jahren auf dem Linner Weihnachtsmarkt selbstgenähte Kleidung für Puppen an. Mit einem Brautkleid für ihre Barbie hat alles angefangen.

Schön ordentlich in Reih’ und Glied: Anja Fiegen präsentiert die Mini-Kleidchen, die man an ihrem Stand mit der Nummer 22 bekommen konnte.

Foto: Dirk Jochmann (DJ)

Am Stand Nummer 22 des Linner Weihnachtsmarktes hängen sie auf kleinen schwarzen Bügeln – Seite an Seite: Rund 150 Mini-Kleider für die Puppe. Die Outfits sind trendig und kreativ, in knalligen Farben gehalten und für jede Jahreszeit. Ob fesche Mütze, Schal oder schicke Hose, in den Auslagen von Anja Fiegen findet jede Puppenmutti das richtige Teil für ihr „Kind“. Fiegen hat tolle Ideen für den Puppenkleiderschrank, und den Kindern macht das Spielen so sicherlich noch mehr Spaß.

Ihre Leidenschaft
entdeckt sie in frühen Jahren

Seit 25 Jahren steht die Näherin, die im richtigen Leben in einer Anwaltskanzlei arbeitet, am Stand und bietet Puppenkleider an. Fiegen erledigt die Handarbeiten aus Leidenschaft. Deshalb ist klar: Sie gehört auch zur historischen Linner Gruppe der Spinnerinnen. Auch dieses Handwerk übt sie meisterlich aus. „Puppenkleidung zu nähen ist mein Hobby, seit Kindesbeinen an“, erzählt Fiegen. „Als erstes habe ich meiner Barbie ein Brautkleid genäht. Mit Nadel und Faden und ohne Maschine. So fing es an, da war ich zwölf Jahre alt.“ Mutter Angelika machte es vor: Sie nähte Sachen für die Tochter und die Kleine für die Puppe. „Mir wurde das Handarbeiten in die Wiege gelegt“, sagt die Standbetreiberin auf dem Andreasmarkt.

In 15 Minuten entsteht
ein Outfit auf der Nähmaschine

Heute besitzt sie mehrere Maschinen, auch solche für Profis. „Darauf entsteht in etwa 15 Minuten ein kleines Outfit“, berichtet sie. „Hier ist eines im Empire-Stil mit hoch angesetzter Taille, Falten und Puffärmeln.“ Ein anderes leuchtet in Pink mit aufgedruckten Prinzessinnenbildern. Es gibt einen Overall mit kurzen Hosen, T-Shirts mit langen und kurzen Ärmeln oder Kleidchen in A-Linie, weiß mit Erdbeer-Muster.

Heidi Sonnenberg ist aus Dortmund angereist und stöbert zwischen Kleidchen, Mützen und Schals. „Vor zwei Jahren habe ich erfahren, wie schön der Weihnachtsmarkt hier ist. Nun komme ich jedes Jahr. Solche Puppensachen kriegt man nur hier.“ Und dann gehen die Unikate für kleines Geld über die Theke des Holzhauses.

Anja Fiegen weiß, dass ihre Puppensachen reißenden Absatz finden. „Meistens bin ich Sonntagsmittags ausverkauft“, erklärt sie. Ebenso wie die Puppenkleider bewegen sich auch die Auslagen an den anderen Ständen im Wind, sofern sie sich draußen befinden.

Viele schützen ihre Sachen mit Plastikfolie vor dem Regen. Doch die gute Laune lassen sich die Leute nicht vermiesen.