Oppum Bürgerverein blickt in die Zukunft

Das Seniorenheim im Stadtteil weitet seinen Service auf das Quartier aus.

Foto: Rolf Piepenbring

Krefeld. Oppum macht sich — auch wenn davon derzeit noch nicht so viel zu sehen ist. Bei der Jahreshauptversammlung des Bürgervereins in der Gaststätte „Zum Hochfeld“ gab Thomas Siegert vom Vorstand der Stadttochter Wohnstätte Einblick in die Projekte des Unternehmens im Stadtteil. An der Werkstättenstraße ist der Rohbau fertig. Siegert geht davon aus, dass die Gewerbeeinheiten schon im Dezember fertig sein werden. Vier von sechs Einheiten sind bereits vermietet.

Foto: Archiv Andreas Bischof

Vor allem die Herbertzstraße könnte ihr Schmuddelimage verlieren, denn die heruntergekommenen Blocks in Richtung Untergath sind abgerissen worden. Auf den Wiesen gähnen riesige Löcher, wo einst die Häuser standen. Der Abbruch-Schutt ist inzwischen auch wegtransportiert worden. Künftig sollen hier bezahlbare Wohnungen und Häuser entstehen. Dafür will die Wohnstätte einen europaweiten Architektenwettbewerb ausschreiben. Thomas Siegert: „Das ist kein einfacher Standort. Er ist stigmatisiert.“ Dieses Image soll der Wettbewerb vergessen machen.

Geplant ist an der Herbertzstraße eine gute soziale Durchmischung, Interessenten sollen hier Mieten und Kaufen können. Mit dem Ergebnis des Architektenwettbewerbs wird bereits zur Jahreswende gerechnet. Dann folgt ein weiteres Ausschreibungsverfahren, so dass mit einem Baubeginn frühestens Ende 2016 zu rechnen ist.

Wesentlich zeitnaher ist ein Projekt des Seniorenheims Bischofstraße, das Einrichtungsleiter Jürgen Ortmanns dem Bürgerverein vorstellte. Vereinfacht gesagt geht es darum, den Service des Seniorenheims nicht nur im Heim selbst, sondern auch im Umfeld des Hauses anzubieten. Ortmanns: „Das Seniorenheim darf nicht als letzte Station gesehen werden. Die Menschen, die zu uns kommen, dürfen auch wieder nach Hause gehen. Und dort wollen wir sie weiter versorgen.“

Konkret heißt das, dass das Seniorenheim ambulante Pflege, Dienstleistungen und Betreuungsleistungen außerhalb des Hauses anbieten wird. Ortmanns: „Und das deutlich preiswerter als andere Dienste.“ Um 25 Prozent günstiger könne man den Service anbieten.

Um diese Quartiersversorgung sicherzustellen, hat das Heim einen Gesamtversorgungsvertrag mit den Krankenkassen geschlossen. Bislang ist der Servicebereich auf die Straßen in der näheren Umgebung des Heims begrenzt. Ortmanns: „Sogar die Hausnummern-Bereiche der Straßen sind uns vorgegeben worden.“ Dort bekämen die Menschen dann allerdings mehr Leistung für das gleiche Geld. Der Service kann im Rahmen der Dienstleistungen bis zum Rasenmähen gehen.

Zusätzliche Arbeit würde man damit dem Personal nicht aufbürden, so Ortmanns: „Wir setzen Mitarbeiter mit geringen Stundenzahlen ein, die auf diese Art etwas hinzuverdienen können.“

Der Vorstand des Oppumer Bürgervereins wurde neu gewählt und setzt sich so zusammen: Thilo Forkel (1. Vorsitzender), Karin Späth (stv. Vorsitzende), Michael Würdinger (1. Kassierer), Karl-Werner Arntzen (1. Schriftführer), Rolf Weyers (2. Schriftführer), Beisitzer: Rolf Piepenbring, Dr. Hans-Jürgen Tacken, Carsten Schmidt, Frank Wübbeling, Tamara Neumann-Schmidt und Hans Winter.