Burg Linn Nachfolge im Museum ist ungeklärt

Empfang zum 65. des Linner Museumsleiters Reichmann.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Geburtstag und Abschied feierten die Museumsfreunde mit Christoph Reichmann, dem Direktor des Museums Burg Linn. Kollegen und Freunde würdigten die Arbeit des promovierten Archäologen in den vergangenen 34 Jahren. Im Vorwort der Festschrift „Beiträge zur Archäologie des Niederrheins und Westfalens“ gehen Archäologin Margarete Siepen und Verleger Stefan Kronsbein auf das Wirken Reichmanns ein, wie jeder Redner an diesem Tag. Keiner allerdings vermochte die Personalfrage zu beantworten. Denn Reichmann scheidet im September aus dem Dienst, und die Frage nach seiner Nachfolge ist nach wie vor unbeantwortet.

Ingeborg Müllers, Vorsitzende des Kulturausschusses, sprach über die Verdienste Reichmanns und schloss mit der Hoffnung, Reichmann möge seinen Beruf zum Hobby machen und sich so weiterhin für die bedeutende archäologische Stätte Gellep/Gelduba einsetzen.

Reichmanns Vorgängerin, Professorin Renate Pirling, aus Nürtingen angereist, blickte auf die Zusammenarbeit zurück. „Das Museum braucht einen fachlich kompetenten, engagierten Leiter, der sich voll auf die Aufgabe konzentrieren kann. Ich kann nur hoffen, dass dies bei der Verwaltung ebenso gesehen wird.“ Professor Jürgen Kunow vom Amt für Bodendenkmalpflege des Landschaftsverbandes (LVR) richtete einen dringenden Appell an die Stadtverwaltung: „Die Arbeit an diesem Museum muss fortgeführt werden können, die Stelle muss wieder besetzt werden.“

Anschließend referierte Professor Josef Klostermann vom Geologischen Landesamt über die „Kleine Eiszeit am Niederrhein von 1420 bis 1850“ und äußerte die Hoffnung, dass in Bezug auf die ungeklärten Fragen am Museum keine Eiszeit entstehen möge.

Christoph Reichmann erinnerte daran, „dass es schon mal eine Zeit gab, in der die Museen in Linn zusammengelegt werden sollten“. Dass keine Vertreter der Stadtverwaltung Krefeld die Einladung angenommen hatte, wurde in den Gesprächen auf die ungeklärte Personalsituation zurückgeführt: „Es wollte wohl niemand darauf angesprochen werden“, hieß es.