Stadtteile Gerüchte um Werk Oppum wegen Stellenabbau bei DB

Krefelder Werkstatt der DB Fahrzeuginstandhaltung wird nach Kassel verlegt. Hier waren 100 Mitarbeiter beschäftigt.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Nach dem Bekanntwerden eines möglichen Stellenabbaus von bis zu 1200 Arbeitsplätzen bei der Deutsche-Bahn-Tochter DB Regio NRW brodelt die Gerüchteküche um den Oppumer Standort einer weiteren Unternehmenstochter. Auch hier seien Personalkürzungen im Gange, wird verbreitet.

Und tatsächlich wird seit Monaten die Werkstatt, in der die Radsätze — also der komplette Mobilunterbau vom elektrischen Triebwagen bis zum ICE — aufgearbeitet und repariert werden, in eine andere Niederlassung der DB Fahrzeuginstandhaltung in Kassel verlagert. Allerdings gehen dadurch in Oppum keine Jobs verloren, wie die WZ gestern aus gut unterrichteten Kreisen erfuhr.

Dort, wo bisher eigentlich rund 100 Mitarbeiter im Drei-Schicht-System beschäftigt waren, sind seit 1. Mai nur noch 30 in einer Schicht im Einsatz. Ende Juni wird die Arbeit in dieser Werkstatt komplett eingestellt. Doch so wie 70 Mitarbeiter vor ihnen werden auch die restlichen 30 innerhalb der anderen Abteilungen an der Breitenbachstraße einen neuen Arbeitsplatz erhalten. Allen 100 war auch angeboten worden, mit der Werkstatt nach Kassel umzuziehen. Dafür hatte sich allerdings keiner der Betroffenen entschieden.

Hintergrund des Werkstatt-Umzugs ist eine Zentralisierung der zahlreichen Radsatz-Werkstätten der DB Fahrzeuginstandhaltung. In den Hallen in Oppum werden nun weiterhin beispielsweise Antriebstechnik, Karosserie, Scheiben, Glasfaserkomponenten und vieles mehr von Nahverkehrs- genauso wie Hochgeschwindigkeitszügen gewartet. Hier werden die Züge auch neu lackiert.

Rund 1000 Beschäftigte hat das Unternehmen in Krefeld. Davon sind immer 100 bis 120 Auszubildende. Der Personalbestand soll nach WZ-Informationen für die kommenden Jahre so bleiben. Die Zahl der Auszubildenden wird sogar noch einmal um ein Drittel erhöht.

Zum Start des Ausbildungsjahres im September sollen rund 30 junge Menschen eingestellt werden. Das Gros macht eine Lehre zum Industriemechaniker oder Energieelektroniker. Einige wenige möchten Industriekaufleute oder Lagerlogistiker werden.