Leyentalstraße Erste Mieter sind im "Problemhaus" eingezogen
Das ehemalige Problemhaus Leyentalstraße ist renoviert. Es bietet Apartments für Singles, Pendler oder Studenten.
Krefeld. Es riecht noch nach Farbe und Reinigungsmitteln. Der Fahrstuhl in dem sechsstöckigen Gebäude funktioniert noch nicht wieder, soll aber in Kürze den Betrieb aufnehmen. Trotzdem sind bereits drei Mieter in das grundsanierte Wohngebäude an der Leyentalstraße 103 eingezogen. Das frühere „Problemhaus“, das mehrere Jahre leer stand und durch Polizei- und Feuerwehreinsätze zum Ärgernis der Nachbarschaft wurde, ist kaum wieder zu erkennen.
Laura Schlautmann von der Promas-Verwaltungsfirma aus Beckum ist mit der Vermietung der 62 Wohnungen beauftragt. „Nein“, sagt die junge Frau ganz bestimmt, der Mietpreis von stolzen zwölf Euro pro Quadratmeter habe nichts mit den steigenden Flüchtlingszahlen zu tun.
„Es gibt auch keine Anfrage der Stadt, obwohl hier 1800 Quadratmeter Wohnraum zur Verfügung stehen.“ Vielmehr steige die Nachfrage nach kleinen Wohnungen, die im Regelfall mehr kosten als großer Wohnraum. Die Wohnungen hier im Haus haben zwischen 25 und 35 Quadratmetern. Zielpublikum sind Singles, Pendler oder Studenten.
Laura Schlautmann verweist auf die hochwertige Ausstattung der Apartments. Die Armaturen in den Nasszellen stammen von einem namhaften Unternehmen. Der TV-Kabelanschluss ist jeweils auch mit einem Internetzugang versehen. Die Fensterbänke sind aus Marmor.
Auf Anfrage lässt Schlautmann auch eine komplette Küchenzeile einbauen. Voll möbliert erhöht sich der Mietpreis um 50 Cent auf 12,50 Euro. Die Möblierung ist hell furniert und funktional. Das Entree im Erdgeschoß und die Zugänge zu den Wohnungen sind videoüberwacht.
Das Gebäude wurde in rund anderthalb Jahren vom neuen Eigentümer, der Disanyo-Wohnpark GmbH aus Beckum, für einen siebenstelligen Betrag von Grund auf renoviert. Disanyo hat das rund 50 Jahre alte Gebäude 2014 aus einer Zwangsvollstreckung von der Gläubigerbank erworben.
Die Fassaden an der Straßenfront und zum Hof sind jetzt in einem dezenten und freundlichen grau-weißen Ton gehalten. Ein Hingucker ist die südliche Frontseite mit einem gelb-rot-blauen Farbband geworden, das den hellen Ockerton optisch auflockert.
Die rund 25 Parkplätze im Hofbereich des rund 1000 Quadratmeter großen Grundstücks sind noch nicht markiert. Noch lagert dort Baumaterial. Auch der Hintereingang zum Haus präsentiert sich noch als Provisorium.
Die künftigen Bewohner können sich Parkplätze dazu mieten. Nach einem einfachen Verfahren, wie Laura Schlautmann erklärt: „Wer zuerst kommt, erhält den Zuschlag.“