Rollenspieler tauchen in fremde Welten ein

Der Verein „Krähennetz“ testet regelmäßig neue Spiele. Jeder kann mitmachen.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Vorsichtig schieben sich Lowhhrick und 41-JEX um eine Ecke des Schrottplatzes von Mos Shuuta, einem kleinen Städtchen auf Tatooine. Ihre Aufgabe: vor ihrem ehemaligen Dienstherren fliehen. Dafür müssen sie zur Hangarbucht der Stadt, wollen vorher aber noch einen Abstecher zum Gemischtwarenladen machen. Lowhhrick heißt eigentlich Fabian Kowalewski, 41-JEX hört im echten Leben auf den Namen Thomas Jahn. Und in Wahrheit sitzen beide in einem Raum des Spielwarengeschäfts „Spielzeit“ am Ostwall.

Die beiden sind zwei von knapp 15 Akteuren, die sich am Ostwall zum Rollenspieltag getroffen haben. In Krefeld wird er vom Verein „Krähennetz“ in Kooperation mit „Spielzeit“ ausgerichtet. Sven Verstegen vom „Krähennetz“ erklärt das Prinzip: „Die Verlage verschicken Gratismaterial an alle teilnehmenden Vereine. Damit können wir dann Rollenspielrunden veranstalten und neue Spieler für unser Hobby gewinnen.“

Doch was ist das überhaupt, ein Rollenspiel? Darauf weiß Thomas Jahn, auch ein Vereinsmitglied, eine Antwort: „Es ist ein Gesellschafts- und Erzählspiel. Ein Spielleiter kennt die Grundlagen der Geschichte, aber jeder Mitspieler übernimmt die Rolle einer Figur und trifft deren Entscheidungen. Dadurch bestimmen die Spieler selbst teilweise, wie die Geschichte weitergeht.“ Die Geschichte kann überall spielen: auf erfundenen Kontinenten, in der Zukunft oder im Star-Wars-Universum.

Ziel des Vereins „Krähennetz“ sei es, so Sven Verstegen, das Hobby Rollenspiel in Krefeld lebendig zu halten. Das gelinge auch mit der jährlich stattfindenden „KrähenCon“. Jedes Jahr im September veranstaltet der Verein das Treffen im Freizeitzentrum Süd. „Da wird non-stop gespielt“, erklärt Sven Verstegen. Auch Neulinge seien immer gern gesehen.

Mittlerweile haben Lowhhrick und JEX-41 Verstärkung bekommen. Der Schmuggler Pash (im wahren Leben Peter Wiczorek) ist zu ihnen gestoßen. Gemeinsam sind sie in ein Kontrollzentrum eingedrungen und bereiten ihre Flucht vor. Das ist das Spannende am Spiel: Ob sie noch lange unerkannt bleiben, wissen sie nicht. Denn das entscheidet allein der Spielleiter.