Aktion der Caritas: Lichter für Menschen in Not
In der Fußgängerzone leuchten Kerzen wie „Eine Million Sterne“. Mit dieser Aktion hilft die Caritas vor Ort und weltweit.
Krefeld. Fröhlich tanzen die gelben Flammen in der Dunkelheit. Die eng nebeneinander stehenden Kerzen halten am Freitagabend dem starken Wind stand und vermitteln ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit. Das Lichtermeer, das die Uerdinger Fußgängerzone zum Strahlen bringt, soll ein Zeichen setzen — ein Zeichen für Solidarität. Die Illumination ist Teil der „Eine Million Sterne“-Aktion von Caritas International in Zusammenarbeit mit der Pfarre St. Nikolaus.
„Deutschlandweit beteiligen sich 80 Orte an der Aktion. So wird an die Menschen, die weltweit in Not sind, gedacht“, erklärt Hans-Georg Liegener, Geschäftsführer des Caritasverbandes Krefeld. Zum vierten Mal findet die Aktion in Krefeld statt.
Die Kerzen können für eine Mindestspende von einem Euro erstanden werden. Vor den Stufen von St. Peter erstrahlen so hunderte Lichter in der Dunkelheit. Kleine Bilder werden erstellt, und die tanzenden Flammen fügen sich zu einem Kreuz und zu kleinen Sternen zusammen: „Einige Kerzen wurden von Kindergartenkindern liebevoll gestaltet“, sagt Caritassprecherin Sonja Borghoff.
Mit den Spenden aus der Aktion werden Familien in Not hier in Krefeld und weltweit unterstützt. Die Caritas möchte in diesem Jahr Kindern und Familien in Südrussland und Westsibirien helfen. „Natürlich wird auch aktuell an die Situation auf den Philippinen gedacht. Ein Teil der Spenden geht an die Taifun-Opfer“, fügt Liegener hinzu.
Nach Einbruch der Dunkelheit gibt es eine kurze Besinnung mit Kirchenmusiker Daniel Schaf. Dazu werden Tee, Glühwein und russische Leckereien angeboten. Hinschauen und Innehalten können auch die Passanten. Johann Funk versucht, mit seiner Kamera das besondere Bild festzuhalten: „In unserer Kirche wurde auf die Aktion hingewiesen, und da haben wir auch eine Kerze gekauft“, sagt der Linner. Gemeinsam mit seiner Frau und seinem kleinen Enkelkind betrachtet er andächtig das heimelige Funkeln.
Birgit Santos hat eigentlich mit ihrer Tochter Lea nur einen Spaziergang machen wollen: „Lea war ganz bezaubert von den Lichtern, deswegen habe ich auch zwei Kerzen gekauft“, sagt die Mutter. Gemeinsam mit ihrer vierjährigen Tochter versucht sie, die Kerzen anzuzünden: „Mama, der Wind ist zu stark, der pustet die Kerze gleich wieder aus“, sagt die Kleine verärgert. Doch mit etwas Geduld schaffen die beiden es, ihre Kerzen zum Leuchten zu bringen. Mit großen Augen schaut Lea in das Lichtermeer und lächelt.