Rücktritt Brempter Hof: Risiken sind dem Investor zu hoch

Kölner Unternehmen ist vom geplanten Ankauf des Brempter Hofs zurückgetreten.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Der Verkauf des Brempter Hofes in Uerdingen an der Alten Krefelder Straße ist erneut gescheitert. „Nach reiflicher Überlegung, zahlreichen Kalkulationen, Planungen und Projektstudien in verschiedenste Richtungen, ob betreutes Wohnen, gewerbliche Nutzung oder auch konventioneller Wohnungsbau im Denkmal- und Neubaubereich, sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir das Objekt aus Gründen der damit verbundenen finanziellen Risiken derzeit nicht ankaufen können“, sagt Bernd Krükel, Gesellschafter des Kölner Unternehmens Bau- & Denkmalwert. Eine detaillierte Begründung für die Absage legt er in einem Schriftstück an die Verantwortlichen der Stadtverwaltung vor.

So bringe die attraktive Lage im Zentrum neben dem Marktplatz eine kostenintensive Einrichtung und Betreiben der Baustelle mit sich. „Die Enge des Grundstücks und der Straßenführungen erfordern Straßensperrungen und lassen die Baukosten durch logistische Maßnahmen überproportional hoch werden. Des Weiteren ist beim Baukörper das Verhältnis seiner Außenflächen zu der gewinnenden Wohnfläche sehr hoch.“

Die verschiedenen Untersuchungen der Altbausubstanz, insbesondere das vorliegende Holz- und Bauforschungsgutachten, führten darüber hinaus zusätzlich zu ungewöhnlich hohen Rohbau- und Sanierungskosten. Ebenso zeige die Kalkulation der Tiefgarage in der engen Baustelle des Brempter Hofes, dass sie zu einem Zuschussgeschäft werden würde.

Einen wichtigen Punkt sieht der Fachmann auch darin, dass die Verkaufschancen und die Verkaufspreise in Uerdingen immer noch durch die ungewisse Situation des B-Plan-Verfahrens „Rheinblick“ negativ begleitet würden: „Erst ein Beginn der Bautätigkeiten dort lässt die Zuversicht in die zeitnahe positive Zukunft von Uerdingen bei Kapitalanlegern und Eigennutzern wachsen. Vorher werden sich erhöhte Baukosten nicht in höhere Verkaufspreise umsetzen lassen. All dies lässt uns aktuell zu dem Entschluss der Absage des Ankaufs des Brempter Hofs zu dem von der Stadt angedachten Verkaufspreis kommen. Sollte wider Erwarten kein Käufer gefunden werden, so stehen wir gerne für spätere Gespräche ab Anfang nächsten Jahres bereit.“

Krükel weiter: „Aus unserer Sicht sollte im Übrigen der Grundstückskaufpreis für die Stadt Krefeld nur ein Kriterium für die Entwicklung eines solchen, in der zentralen Lage von Uerdingen gelegenen Denkmals sein. Entscheidend sollte auch das Interesse darauf gelenkt werden, dass dieses Objekt als gut saniertes Denkmal den ganzen Stadtkern von Uerdingen prägen wird und ein neues Zuhause für gehobenes Wohnen sein kann.“