Die Grabeskirche ist das Erbe von Pfarrer Gerndt
Das Bistum stimmt zu. Der Kirchenvorstand von St. Maria Himmelfahrt muss den Pastoralrat gewinnen.
Krefeld. Grundsätzlich hat das Bistum Aachen jetzt zugestimmt, die Pfarrkirche St. Maria Himmelfahrt zur Grabeskirche umzuwandeln - ein Projekt, für das sich Pfarrer Klaus Stefan Gerndt eingesetzt hatte.
Weil die katholische Gemeinde im Linner Norden nach Gerndts Versetzung bis Ende 2009 keinen neuen Pfarrer haben wird, können sich die Verantwortlichen Zeit lassen: Den Antrag an das Bistum kann nämlich nur der Pfarrer stellen. Einen Nachfolger für Gerndt werden die Liner Gemeinden St.Maria Himmelfahrt und St. Margareta jedoch erst zum 1. Januar 2010 bekommen - wenn die Strukturreform umgesetzt ist.
Gedanklich war die Kirche bereits dem Abriss überlassen. BIs Gerndt im Juni 2007 vorschlug, die Kirche an der Boediker Straße zu einer Grabeskirche für Urnenbeisetzung zu nutzen - nach dem Vorbild der Aachener Josefkirche. Gleichzeitig stimmte die Bezirksvertretung Oppum-Linn dafür, die Kirche mit den Fenstern des Künstlers Georg Meistermann (1911 bis 1990) unter Denkmalschutz zu stellen.
Der Vize-Vorsitzende des Kirchenvorstands, Dirk Bongartz, sagt: "Das Aachener Generalvikariat hat einen positiven Bescheid auf die Anfrage erteilt und die Kirche mit dem Vermerk "in Prüfung für eine Grabeskirche" eingestuft." Der Kirchenvorstand will alles vorbereiten, um auch den regionalen Pastoralrat zu gewinnen.
Zunächst muss der Bedarf für Urnenbestattungen in einer Kirche an dieser Stelle nachgewiesen und eine Berechnung vorlegt werden, dass die Bestattungsgebühren die Kosten decken. Die Gebühren würden die auf städtischen Friedhöfen nicht unterbieten. In der Aachener Josefkirche etwa kostet eine Urnenbeisetzung für 20 Jahre zwischen 2190 und 4100 Euro für Einzel- und 4380 bis 8200 Euro für Doppelgrabstätten.
"Wir haben mit Architekten gesprochen und ein Finanzierungskonzept entwickelt", sagt Bongartz. Die Kirche soll nicht entwidmet werden, damit weiter Gottesdienste dort abgehalten werden können. "Es ist kein Projekt nur für den Stadtteil, sondern für ganz Krefeld."
Die Grabeskirche wäre nicht die erste Bestattungskirche in Krefeld: In der altkatholischen Gemeinde an der Dreikönigenstraße können seit fünf Jahren Urnen deponiert werden.