Die Hafendrehbrücke steht auf dem Stundenplan
Die neue Gesamtschule im Stadtteil zieht nach einem Jahr eine positive Bilanz.
Uerdingen. Die Stimmung an der zum vergangenen Schuljahr gegründeten Gesamtschule Uerdingen ist immer noch motiviert. „Wir haben viele junge Kollegen, die sich mit ihren Ideen einbringen“, berichtet Schulleiterin Brigitte Munsch. „Außerdem haben wir viel Spaß, eine neue Schule aufzubauen. Alle ziehen an einem Strang“, sagt ihr Stellvertreter Dirk Wellesen.
Im Offenen Ganztag werden nach Mathematik, Deutsch und Englisch am Morgen nachmittags neue Projekte angestoßen. So führten die Kinder am Weltkindertag das Musical „König der Löwen“ auf. Beim Martinsmarkt verkauften sie selbst gebackene Plätzchen. Neu ist auch ein naturwissenschaftliches Projekt in Zusammenarbeit mit dem Zoo.
Zu den kreativen Projekten zählt beispielsweise „denkmal aktiv“. Munsch: „Hier befassen sich die Mädchen und Jungen unserer beiden Jahrgänge in einer Arbeitsgemeinschaft mit der Hafendrehbrücke. Dazu arbeiten wir fächerübergreifend in den Bereichen Technik und Geschichte. Die Funktionsweise des 1905 errichteten Bauwerks, das damals als Symbol des Fortschritts gefeiert wurde, wird mit Technik-Baukästen im Kleinen nachkonstruiert. Zudem werden dazu Spiele entwickelt.“ Lehrerin Anne Ising begleitet die Schüler dabei.
Die Brücke ist auch ein Thema im Kunstprojekt „Begegnung im 20. Jahrhundert“. Mit der externen Künstlerin Petra Rühl werden hier jedoch hauptsächlich Bilder betrachtet, besprochen, nachgemalt oder — wenn möglich — die Szenen in Tänzen nachgespielt. Das Gemälde „Die brennende Giraffe“ von Salvador Dali gehört beispielsweise dazu. Wellesen: „Im Literaturcafé geht es um den Dadaismus, der Kunstrichtung aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts.“
Das Präsentieren sei für Kinder wichtig, erklärt Munsch weiter. „Deshalb werden die Ergebnisse der Projekte alle an einem Tag gegen Ende des Schuljahres dargestellt.“ Überhaupt hätten sich die Arbeit und Rolle des Lehrers gewandelt. „Er muss die Schüler dazu erziehen, eigenverantwortlich zu arbeiten und ihnen Aufgaben stellen, die ihrem Leistungsvermögen entsprechen. Das kann kein Lehrer allein bewältigen, deshalb ist die Arbeit im Team und der Ideen- und Materialaustausch besonders wichtig.“
Besonders stolz sind die Pädagogen auf den Fortschritt in der Schulausstattung. „Die naturwissenschaftlichen Räume sind hochmodern eingerichtet. Der neue Technikraum ist zwar noch nicht ganz fertig, wird aber beim Start des nächsten Halbjahres benutzt werden können.“ Alle Klassenräume sind mit Beamer ausgestattet, und durch den flexiblen Einsatz der Laptopwagen mit 32 Laptops wird jeder Klassenraum schnell zum PC-Raum. chm