Die Spezialisten der Feuerwehr
Die Löschgruppe Uerdingen hat beim Erlebnistag auf dem Marktplatz ihren neuen ABC-Erkunder präsentiert.
Krefeld. „Feuerwehr, Feuerwehr,“ ruft eine fünfköpfige Kindergruppe laut, als sie am Samstagmittag zusammen mit ihren Eltern den Uerdinger Marktplatz erreicht. Unverkennbar, der Löschzug Uerdingen der Freiwilligen Feuerwehr Krefeld hat zum Informations- und Erlebnistag „Brandheiß in Uerdingen“ eingeladen. Die 29 ehrenamtlichen Uerdinger Feuerwehrmänner präsentieren sich und ihre Arbeit zusammen mit der Rettungshundestaffel Krefeld, der Löschgruppe Oppum, der Siemens-Betriebsfeuerwehr, der Uerdinger Ehrenabteilung und der Jugendfeuerwehr Süd-Ost auf dem Marktplatz.
„Ich mag vor allem das Feuerlöschen“, sagt der sieben Jahre alte Mark, der zusammen mit Einsatzkräften von der Jugendfeuerwehr Süd-Ost den Wasserstrahl aus dem Feuerwehrschlauch auf eine Holzwand richtet. Dabei versucht er, den Feuerherd auf dem aufgemalten Häuserbrand gezielt zu löschen.
„Für Kinder ist die Feuerwehr natürlich immer noch ein riesen Anziehungspunkt“, sagt Oberbrandmeister Rolf Schallmayer, der zum neuen Jahr hin von Vito Fiorino in der der Öffentlichkeitsarbeit abgelöst wird. Neben den kleinen Besuchern kommen aber auch die Erwachsenen voll auf ihre Kosten.
„Wir demonstrieren, wie einfach ein Feuerlöscher funktioniert“, erklärt Fiorino, der seinen Kollegen dabei zuschaut, wie sie mit Hilfe des Feuerlöschers gezielt einen brennenden Papierkorb löschen. „Denn im Gegensatz zu Rauchmeldern, die jetzt immer häufiger eingesetzt werden, weiß kaum jemand, wie man einen Feuerlöscher bedient“, so Fiorino.
Die Löschgruppe um Brandinspektor Jörg Schemann ist so etwas wie die Spezialeinheit unter den Feuerwehrleuten. „Wir besitzen als einzige Löschgruppe in Krefeld ABC-Erkunder“, erklärt Scheman. Und seit Samstag sind es sogar zwei Fahrzeuge zur Messung von atomaren und chemischen Gefahrstoffen in der Luft sowie für die Probenahme an Einsatzstellen, die sich im Fuhrpark der Uerdinger wiederfinden. „Unser Fahrzeug kam unter anderem auch beim Brand der Firma Compo zum Einsatz“, berichtet Schallmayer, der damals im September 2012 selbst am Steuer des Fahrzeugs saß und an der Unglücksstelle und im Uerdinger Wohngebiet die Messung der Schadstoffwolke vornahm. Die Bilder dieses Einsatzes hängen ebenso am Eingang zum Uerdinger Markt aus wie Eindrücke vom Einsatz beim diesjährigen Elbe-Hochwasser in Magdeburg.
„Wir waren unter anderem mit dem HFS-System (Hytrans Fire System) dort unten und haben zusammen mit der Feuerwehr Essen und der Feuerwehr Magdeburg 4,5 Milliarden Liter Wasser aus einem Stadtteil gepumpt, in dem 25000 Menschen wohnten“, sagt Schallmayer. Ebenfalls als einzige Krefelder Feuerwehrabteilung können die Uerdinger so etwas mit dem HFS-System und der 2,2 Kilometer langen Schlauchleitung bewerkstelligen. Man kann schon verstehen, warum die Kinder an diesem Tag den Namen der Feuerwehr wie den ihres liebsten Fußballclubs skandieren und die Feuerwehrhelme, die gekauft werden konnten, stolz auf dem Kopf tragen.