WZ-Mobil Haberlandstraße: Das Streitthema Linie 58
Die Anwohner von Haberland- Erlenwein- und Mauritzstraße führen am WZ-Mobil eine hitzige Diskussion, um den Busverkehr in ihrem Wohngebiet.
Krefeld. Der Bus ist laut, stellt eine Gefahr für spielende Kinder dar und beschädigt die Straßen. Das sagen vor allem die Anwohner der Haberlandstraße. Sie fordern, dass die drei Haltestellen, die innerhalb des Wohngebietes liegen, eingestampft werden. Stattdessen soll ein einzelnes überdachtes Haltestellenhäuschen am Rand der Siedlung einzige Anlaufstelle sein. Auf der anderen Seite setzen sich Anwohner der Mauritzstraße dafür ein, dass die bestehenden Haltestellen erhalten bleiben und die Linie 58 weiter mitten durch das Wohngebiet fährt. Vor allem Leute, die ihre Einkäufe nach Hause tragen müssen, seien auf Haltestellen in der Nähe angewiesen.
„Ich bin dafür, dass der Bus weiter durch unser Wohngebiet fährt“, sagt Inge Falke. Die 82-Jährige nutzt die Linie 58 regelmäßig, um in Uerdingen oder in der Stadt einkaufen zu gehen. „Ich habe kein Auto und muss die Einkaufstaschen in meine Wohnung bringen. Wenn der Bus nur außerhalb der Siedlung halten würde, wäre das ganz schön anstrengend“, sagt die Anwohnerin der Mauritzstraße und fügt hinzu: „So laut ist der Bus auch nicht.“
Das sieht Ralf Ginsky ganz anders. Er wohnt an der Haberlandstraße und wenn die Linie 58 am Wochenende auch um ein, zwei und drei Uhr nachts an seinem Haus vorbei fährt, sei an einen erholsamen Schlaf nicht mehr zu denken. „Der Bus fährt direkt unter meinem Schlafzimmer vorbei. Natürlich ist das eine große Lärmbelästigen“, sagt Ginsky und macht seine und die Forderung seiner Nachbarn deutlich. „In unserem Wohngebiet leben circa 800 Einwohner. Ich glaube nicht, dass wir drei Haltestellen brauchen, die gerade mal 500 Meter von einander entfernt sind. Wir wollen nur eine Haltestelle, die an der Parkstraße liegt, damit der Bus nicht mehr mitten durch die Siedlung fahren muss.“
Neben dem Lärms, sei vor allem die angespannte Verkehrssituation auf der Erlenweinstraße, die in einem Halbkreises von der Mauritzstraße abgeht, ein Ärgernis, meint Monika Vincentz. „Wenn einem der Bus auf der Erlenweinstraße entgegen kommt, hat man oft keine Möglichkeiten mehr auszuweichen. Da hilft es nur noch, den Rückwärtsgang einzulegen“, sagt sie. Die Straße sei zu eng und leide unter dem täglichen Busverkehr. „Da sind richtige Löcher in der Straße. Nur wegen des Buses, sonst fahren hier keine schweren Fahrzeuge durch.“
„Noch bin ich gut zu Fuß. Das kann aber schnell anders aussehen“, entgegnet Hans-Gerd Pestotnik. „Wenn ich zum Beispiel in den Urlaub fahren will, kann ich doch nicht mit meinem schweren Koffer zur Parkstraße laufen“, sagt er.
„Wir haben hier drei Haltestellen auf 600 Meter. Das ist doch Wahnsinn. Das hat man ja noch nicht mal in der Innenstadt“, hält Dietmar Bergmann dagegen.
Birgit Angervoort hat Unterschriften gesammelt — für die bestehende Route. „Viele Leute nutzen den Bus, weil sie kein Auto haben“, sagt sie. Dem kann Petra Geilen nur zustimmen. „Die Autos machen nicht weniger Lärm als der Bus. Kinder und Jugendliche sind auf den Bus angewiesen . Wenn es dunkel ist, ist es angenehmer, wenn sie eine Haltestelle in der Nähe nutzen können“, sagt sie.
„Die Erlenweinstraße ist so eng, weil die Anwohner sie zuparken und auch Einfahrten und Garagen blockieren. Dabei gibt es genug freie Parkplätze im Wohngebiet“, sagt Heidrun Kopp. „Wir können hier nicht Fahrradfahren, weil der Bus hier lang fährt“, sagt die neun Jahre alte Jolie und ihre Freundin Amelie (10) fügt hinzu: Abends kann ich nicht schlafen, weil der Bus so laut ist.“