Lehrschwimmbad: Urlaubsatmosphäre pur
Das Bad am Danziger Platz wird in den Osterferien für rund 400000 Euro saniert.
Linn. Das Linner Lehrschwimmbad tropft. Stetig verliert es Wasser. Die Flüssigkeit fließt in den darunter liegenden Kriechkeller, knapp eine Etage tiefer. Dort versickert es zwar, da der Erdboden nur mit Sand bedeckt ist, das chlorhaltige Badewasser lässt jedoch die Stahlverstrebungen im Beton der Decke rosten.
"Mittelfristig ist die Standsicherheit des Beckens nicht gewährleistet", sagt Horst Michels, der stellvertretender Leiter des Fachbereichs Sport und Bäder. "Die Schwimmer brauchen aber keine Angst zu haben", sagt Michels. "Das Bad wird mit Beginn der Osterferien 2010 gründlich saniert. Nach den Herbstferien des gleichen Jahres soll es fertig und wieder geöffnet sein."
Knapp 4000 Menschen besuchen jeden Monat das Schwimmbad am Danziger Platz. Schulen und Vereine nutzen Wasserzeiten. Die Stadt Krefeld führt in Kooperation mit dem Stadtsportbund Schwimmkurse durch. DLRG und "Sport für betagte Bürger" gehen dort ein und aus. Michels: "Wir wollen den Sommer für die Arbeiten nutzen, denn dann können die schwimmfreudigen Krefelder auf die Freibäder ausweichen."
Noch sieht das Bad ordentlich aus und dass es tropft, merkt keiner der Gäste. Wenn das Bad aber im nächsten Frühjahr schließt, wird sich das schlagartig ändern. Per Hand werden Becken und Beckenumgang herausgebrochen und neu betoniert. Damit die Bauarbeiter samt Schutt das Haus besser verlassen können, wird die Mauer unter einem Fenster aufgebrochen und das Fenster beseitigt, so dass ein Durchgang entsteht. "Das wird später ein Notausgang, den auch Behinderte nutzen können", erläutert Frank Brünsing, der zuständige Architekt. "Die jetzt am Fenster angebrachte Leiter ist keine dauerhafte Lösung."
Geändert werden auch die Beckenwand-Dicke und die der Decke. "Von bisher 15 wird sie auf 25 Zentimeter verstärkt. Und diesmal wird auch wasserdichter Beton verbaut. Das war in den 60er Jahren, als das Bad errichtet wurde, noch nicht so."
Ganz neu wird die Wassertechnik gestaltet. "Wir bauen eine Überflutungsrinne auf Bodenniveau und auf gleicher Ebene mit dem Wasserspiegel ein", so der Architekt. "Die Wasseroberfläche 40 Zentimeter unter dem Beckenrand wird es nicht mehr geben." Dafür bleibt die blaue Farbe der Beckenkacheln. Die Fliesen des Umgangs werden sandgelb sein. "Urlaubsatmosphäre pur."
Wer gucken möchte, wie das aussieht, kann ab Ende November in Uerdingen vorbei gehen. Dann wird das sanierte Schwimmbad wieder eröffnet.