Mit dem Rad über die Alpen
Zehn Mitglieder des SC Bayer wagten sich an die großen Tour. Von Italien aus ging es über 1300 Höhenmeter bis nach Österreich.
Krefeld. Das Abenteuer Alpentour - zehn Radler des SC Bayer Uerdingen haben es gewagt und sind mit vielen Eindrücken und einem besonderen Glücksgefühl belohnt worden. "Ich würde es immer wieder machen, obwohl ich Anfangs schon Angst hatte, die Tour nicht zu schaffen", sagt Stefanie Noell. Die 40-jährige Krefelderin hat im August fast 600 Kilometer und 1300 Höhenmeter in den Alpen zurückgelegt.
Dank monatelanger Vorbereitung und guter Planung der Tour durch Leiter Michael van de Loo verliefen alle Etappen reibungslos. Mit nur drei Platten kamen die Krefelder Radler durch die Alpen. Und dann war der vereinseigene Bus zur Stelle und der Reifen wurde gewechselt. Der Bus sorgte auch für Nachschub an Getränken und Snacks. Denn ohne regelmäßiges Aufladen der "Akkus" mit Bananen und viel Flüssigkeit nützt auch monatelange Vorbereitung nichts.
Einmal wurde es auf den Serpentinen brenzlig: "Da ist vor uns ein Schaf aus zwei Metern Höhe auf die Straße gesprungen. Gott sei Dank konnten wir ausweichen", erklärt Stefanie Noell. Abgesehen von den Schafen und einigen Kühen war die Steigung der größte Feind der Rennradfahrer. Bei Anstiegen von 12 bis zu 16Prozent war voller Einsatz von den drei Frauen und sieben Männer gefordert. Doch immer belohnte ein herrlicher Ausblick auf den Passhöhen die Strapazen.
Beeindruckend waren auch die Leistungen der Radfahrer: Der mit 68 Jahren älteste Fahrer, Peter Terheggen, war immer als Erster auf dem Berg und Kurt Noack machte sich als gute Seele beliebt. Der 55-jährige, als einziger mit Alpenerfahrung ausgestattet, fuhr zwischen den Führenden und den etwas weiter hinten liegenden Radlern hin und her und passte auf das Niemand verloren ging.
"Es kam nicht vor, dass jemand weit zurückgefallen ist. Wir kamen meistens im Fünf-Minuten-Takt Hintereinander im Etappenziel an", erklärt Noell. Bei bis zu 38 Grad Celsius und kaum Schatten fühlten sie sich manchmal wie echte Tour-de-France-Helden. Dazu passte, dass auf den Pässen immer Schaulustige auf Aufsteiger warteten.
"Das war ein tolles Gefühl von den Leuten bejubelt und beklatscht zu werden", sagt Noell. Sprachgrenzen wurden durch das gemeinsame Hobby Radfahren eingerissen. Ob Italiener, Schweizer oder Holländer, die selbstverständliche Hilfsbereitschaft und Kameradschaft hat die Krefelder Radler begeistert.
Nur am letzten Tag kam ein wenig bedrückte Stimmung auf: Dauerregen und gefährlich nasse Straßen ließen kein Radfahren zu. Dafür gingen die Krefelder Alpinisten in der Imster Rosengartenschlucht wandern.