Niedriger Pegel — doch das Rheintor bleibt zu
Das Öffnen und Schließen verursacht Kosten im fünfstelligen Bereich.
Krefeld-Uerdingen. Von Hochwasser ist in Uerdingen längst nichts mehr zu sehen. Im Gegenteil: Der Rhein fließt ruhig und niedrig dahin, der Pegel in Ruhrort lag am Donnerstag bei lediglich 3,72 Metern — Tendenz weiter fallend. Das Rheintor bleibt dennoch geschlossen, und das seit nunmehr fast acht Wochen. Spaziergänger müssen außen herum gehen oder die recht wackligen Deichtreppen benutzen.
Wer Böses dabei denkt, könnte die zuständigen Stadtmitarbeiter der Faulheit oder Vergesslichkeit bezichtigen. Doch diesem Eindruck tritt Dirk Senger vom Presseamt entgegen: „Das Uerdinger Rheintor bleibt vorerst noch geschlossen, weil die hochwasserfreie Zeit definitiv noch nicht angebrochen ist.“ Die bevorstehende Schneeschmelze in den Alpen könne zusammen mit heftigem Regen schon im März oder Anfang April wieder für gefährliche Pegelstände sorgen.
Warum man das Rheintor nicht zumindest zwischenzeitlich öffnet, kann Senger ebenfalls erklären: „Das jeweilige Öffnen und Schließen ist ein Kostenfaktor im niedrigen fünfstelligen Bereich.“ Diese Mehrausgabe wolle die Stadt gerne vermeiden. Am 5. Januar war das Tor geschlossen worden, der Pegelstand erreichte damals mehr als neun Meter.